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ALESSA AICHINGER

Hallo Alessa, Du bist eine Künstlerin aus New York City, gebürtig bist Du aber aus Österreich.

Wie bist Du in die USA nach New York gekommen?

War das der Wunsch, wie bei vielen Künstlern, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erfolg zu haben?

Arnold Schwarzenegger hat es ja als gebürtiger Österreicher vorgemacht?

Es freut mich sehr, dass wir uns ein bisschen über meinen Werdegang unterhalten können. Ich bin nach der Matura mit 18 Jahren alleine nach NYC gezogen und wurde auf der New York Film Academy aufgenommen. Eigentlich war nur ein Jahr Studium auf dieser Schauspielschule geplant, aber daraus wurden letztendlich vier Jahre. Nach dem ersten Jahr NYFA (New York Film Akademy) war ich 2 Jahre mit einem Halbstipendium am Lee Strasberg Theatre and Film Institute und war an sehr vielen Projekten im Film/Tv und Werbebereich beteiligt. Während dieser Zeit hat mich ein Musikproduzent in einem Event angesprochen und gefragt ob ich einmal in sein Studio kommen will und mit ihm arbeiten möchte. Da hatte ich dann das erste Mal die Möglichkeit einen professionellen Song aufzunehmen und Studio Erfahrungen zu sammeln. Das hat dann dazu geführt, dass ich immer wieder Auftritte hatte, unter anderem auch im West und East Village in NY und schon bald meine ersten Singles herausgegeben habe. Größere Meilensteinen waren danach in Österreich, wo ich 2018 das erste Mal den offiziellen Song für das World Bodypainting Festival schreiben und als Headliner performen durfte. 2019 habe ich auch wieder am WBF (World Bodypainting Festival) performt. Danach folgten viele Radio- und Zeitungsinterviews und ich habe schon bald meinen ersten Song+Video von meinem neuen Album veröffentlichen können. Dieser heisst „Neverland“ und wurde 2019 veröffentlicht. Insgesamt habe ich mit 18 Jahren vier Jahre in NYC gelebt, pendelte dann zwischen Madrid und London und hab noch meinen Bachelor und Master gemacht und bin dann 2018 wieder permanent nach NYC gezogen. Ich habe auch schon mein nächstes Video gedreht und plane es zu veröffentlichen sobald sich die Corona Krise etwas gelegt hat und man wieder auftreten darf.

Kommen wir zu Deiner Karriere als 
Sängerin. 
Deine neue Single „Neverland“ hat mich sehr inspiriert. Schreibst Du deine Songs selbst und was inspiriert Dich die Texte zuschreiben?

Ja, ich schreibe alles selbst und schreibe auch für andere Künstler Songs auf Englisch, wenn sie Hilfe brauchen bzw. mir eine Idee schicken. Wenn ich inspiriert bin geht das manchmal sogar relativ schnell. Aber jeder Künstler hat manchmal auch kreative Blockaden.Ich finde es immer toll wenn Leute ihre Songs selbst schreiben und habe großen Respekt davor. Schließlich ist das nicht ganz einfach. Ich liebe es mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten und gemeinsam etwas tolles zu komponieren.

Du singst nicht nur, Du schauspielerst auch. 
Welche Rollen spielst Du am liebsten? 

Am liebsten spiele ich starke Rollen bzw. verkörpere gerne starke, polarisierende Charaktere. Mir gefällt zum Beispiel die Rolle eines weiblichen Rockstars oder die Rolle von einer Rebellin die versucht ihre Drogenprobleme in den Griff zu bekommen. Mir gefallen auch Rollen der Femme Fatale, die die Männerwelt unter Kontrolle hat. Ich liebe es, wenn Frauen starke Rollen spielen dürfen. Ich mag Shows wie „Haus des Geldes“, „Empire“ oder „Queen of Gambit“, weil sie alle starken Frauenrollen vertreten.

Erfolgreich in diesen Berufen zu sein 
erfordert 
sehr viel Mut, Kraft, Standhaftigkeit und Durchhaltevermögen. Wie motivierst Du Dich selbst? 

Ja das ist absolut wahr und es ist nicht immer leicht, weil man natürlich manchmal belächelt wird. Anfangs hat man immer sehr wenig Unterstützung vom Publikum und man muß alles selbst organisieren und natürlich auch finanzieren. Man muß da sehr konstant bleiben und um es ganz nach oben zu schaffen gehört auch etwas Glück dazu. Dann kommt auch die Konkurrenz dazu. Durch das Internet gibt es viel mehr Möglichkeiten für Künstler sich selbst zu vermarkten und deshalb hat sich die Konkurrenz in dem Sinne multipliziert. Aber es gibt die Momente, wenn mir jemand sagt, daß ihm ein Song von mir gefallen hat oder mich nach einem Interview fragt oder mich einfach nur mental, emotional unterstützt, dann ist das am Ende den ganzen Stress wert. Ich liebe es einfach auch Songs zu schreiben und im Studio zu arbeiten. Das ist wirklich immer sehr lustig mit unserem Team.

Wolltest Du schon immer eine 
Künstlerin sein? 

Ich sehe mich als Künstlerin aber auch als Businesswoman. Ich habe ja auch ein Real Estate und Arts Business, das ich nebenbei in NYC gerade aufbaue. Künstlerin zu sein – „is a blessing and a curse“. Ich denke, man kann sich das nicht aussuchen. Man wird mit diesem Wunsch geboren und kann es schwer unterdrücken. Aber eigentlich bin ich nicht der Mensch der immer im Mittelpunkt stehen will, sondern bin manchmal sogar anfangs schüchtern. Ich liebe es Kunst zu erschaffen und dadurch vielleicht irgendwann unsterblich zu werden.

Große Schauspieler wie Denzel Washington und auch Arnold Schwarzenegger betonen immer wieder wie wichtig das Umfeld ist, wenn man auf dem Weg ist seine Träume und Ziele umzusetzen. Kannst Du das bestätigen? 

 Ja natürlich, man wird ja genau wie die fünf Menschen mit denen man am meisten Zeit verbringt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben – Gott sei Dank- eine tolle Gruppe an Freunden, die mich in meinen Träumen motivieren und unterstützen. Die Mentalität in New York ist auch sehr motivierend, was ich wirklich liebe. Fast jeder freut sich, wenn jemand anders Erfolg hat und seine Ziele erreicht. Früher hab ich schon ein bisschen Neid und Haters erfahren, aber das ist ja wahrscheinlich komplett normal.

Die Musik und Filmindustrie hat einen großen Einfluß auf unsere Gesellschaft.  Gerade unsere Jugend sucht Ihre Idole besonders in diesen  Bereichen. Was macht Deiner Meinung nach ein gutes Vorbild aus? 

Ein gutes Vorbild ist meiner Meinung nach jemand der eine stark geformte und reflektierte Persönlichkeit hat. Ich finde es wirklich nicht erstrebenswert eine Barbie zu sein, die keine eigene Meinung hat und nur „eye candy“ verkörpert und sich nicht wirklich für ihre eigenen Ideen einsetzt. Ich finde es auch etwas erschreckend zu sehen wie heutzutage soziale Medien, z.B. Instagram, die plastische Chirurgie gerade bei jungen Frauen so fördert und zum neuen „Muss“ erklärt um den Schönheitsideal zu entsprechen, anstatt den jungen Mädchen oder Jungs beizubringen was Selbstliebe und Selbstvertrauen ist. Wenn ich etwas ändern könnte, dann wären das diese Apps zu entfernen, wo man sein ganzes Gesicht komplett verändern kann. Das kann ja nicht normal oder gesund sein für die Gedanken und Entwicklung vieler junger Menschen.

Nun wollen viele junge Menschen gerade im Showbusiness Fuss fassen. Wie merkt man, ob man das Zeug zum Sänger oder Schauspieler hat? 

Ich denke das muss man einfach selbst ausprobieren, mit einem konkreten Plan und dann sehen wie es läuft. Man kann ja leider auch nicht alles vorausplanen, aber konstant gute Kunst zu machen, das hilft natürlich sehr stark. Man muss nicht der beste Sänger oder Schauspieler sein um Erfolg zu haben. Auf der anderen Seite haben manchmal wahnsinnig talentierte Künstler nie den richtigen Erfolg den sie verdienen, weil das Leben nicht immer fair ist. Ich denke eine gute Arbeitsmoral, Beharrlichkeit und den Willen die eigene Inspiration nicht zu verlieren ist wahrscheinlich am allerwichtigsten. Ein gutes Umfeld und ein tolles Team macht auch einen Riesenunterschied, unabhängig davon ob man nun groß raus kommen wird oder nicht.

Vielen Dank liebe Alessa für den Einblick in Dein Leben! 

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