White Loge

MARKUS C. HUREK

MARKUS C. HUREK Globe Instagram Du bist Journalist und Fotograf mit Leidenschaft. Studiert hast Du Rechtswissenschaft in Bonn und hast Dein journalistisches Volontariat in Hamburg, Berlin und Essen absolviert. Dann hast Du ab 1999 als Politikredakteur, Ressortleiter und später als Nachrichtenchef bei der Tageszeitung „DIE WELT“ gearbeitet. Im Jahr 2003 warst Du Mitgründer und bis 2010 stellvertretender Chefredakteur des Magazins für politische Kultur „CICERO“. Heute bist Du Chef vom Dienst beim Nachrichtenmagazin „FOCUS“ und fotografierst nebenbei. Was hat Dich inspiriert Journalist zu werden? Es ist so schlicht wie wahr: Ich bin sehr neugierig, habe eine diebische Freude am Blick hinter die Kulissen und bin seit meiner Jugend politisch interessiert. Da mir das Recherchieren und Schreiben Spaß macht und das Wissen aus dem Jurastudium eine schöne Basis ist, um politische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und zu erklären, bin ich Journalist geworden. Als Fotograf hast Du viele Berühmtheiten aus Politik, Kunst und Kultur vor Deiner Linse. Fällt es Dir leicht den richtigen Moment einzufangen? Ich habe große Freude am Fotografieren. Das merkt mein Gegenüber oftmals, dann wird alles leichter. Ob ich immer den richtigen Moment einfange, weiß ich gar nicht. Aber wenn der Betrachter bei einem Blick auf meine Fotos zu dem Schluss kommt, sie zeigten „den richtigen Moment“, dann ist das ein großes Kompliment. Deine Fotos sind so ausdrucksstark und erzählen einem eine Story, wenn man sie anschaut. Entlockst Du den Menschen den besonderen Ausdruck oder gibst Du Deiner Arbeit die gewisse Zeit und Geduld um diesen Moment einzufangen? Du siehst nur die Momente, die ich eingefangen habe. Da ich sehr ungeduldig bin, kannst Du zumindest sicher sein, dass ich nie lange gewartet habe. Ich bewundere Tierfotografen für ihre stundenlange Geduld. Ich bin da anders: Wenn es passiert und ich bekomme es mit, mach ich ein Bild. Und wenn ich einen Moment verpasse, ärgere ich mich. Aber von verpassten Momenten gibt es ja keine Fotos. Du fotografierst neben Menschen auch Architektur und das Leben in Städten, insbesondere in Deiner Heimatstadt Berlin. Was fasziniert Dich an Berlin am meisten? Berlin ist die schönste Zumutung, in der man leben kann. Hier funktioniert nichts und darum geht alles. Der historische Bruch durch die Mauer hat zwei Biotope nebeneinander gezüchtet, die seit über dreißig Jahren ineinander wuchern. Das ist frustrierend und spannend, abstoßend und liebenswert, mit einem Wort: Berlin! Ich habe schon in Bonn gewohnt, im Ruhrgebiet und in München: Zuhause war ich immer nur an der Spree. Als Journalist bist Du viel rumgekommen und hast mit vielen Menschen zu tun gehabt. Gibt es hier einen Wunsch, den Du Dir in Deinem Leben als Journalist noch verwirklichen willst? Solche Wünsche wechseln ständig: Erfüllt sich einer, entsteht der nächste. Es bleiben dann nur die übergroßen: Ich würde gerne einmal dem Papst begegnen, Barack Obama oder der Queen. Was war Dein schlimmstes Erlebnis während Deiner Arbeit? Kein Erlebnis war so schlimm, dass ich es erinnern müsste. Was ich, wenn wir über die Fotografie sprechen, auf den Tod nicht leiden kann, ist der blöde Satz „Ich bin aber nicht fotogen!“ Bitte streichen. Er stimmt nicht. Nie! Was heißt Glück für Dich? Mein privates Glück ist meine Familie. Beruflich bin ich glücklich, wenn es um mich herum passiert und ich Stift und Kamera dabei habe. Willst Du uns verraten, mit wem, von den Berühmtheiten, die Du in Deinem Leben fotografiert hast, es am meisten Spaß gemacht hat? Nö. Das wäre unfair all denjenigen gegenüber, mit denen es ebenfalls ein Vergnügen war! Erzählt Dir der ein oder andere Star mal etwas sehr privates und intimes und musst Du dann abwägen ob Du es veröffentlichst oder nicht? Wieder nein. Was mir privat erzählt wird, bleibt privat. Die Einstellung teile ich mit jedem guten Frisör 😉 Vielen Dank für das Interview, lieber Markus. Es war mir eine große Freude!     Tribute to Bambi im Kurhaus Baden-Baden / Foto: Markus C. Hurek Schauspieler Matthias Matschke, Berlin 2022 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender, Berlin 2022 Kida Khodr Ramadan und Natalia Wörner, Berlin 2022 Bundespräsident a.D. Joachim Gauck, Berlin 2022 Die neue Ampel-Spitze, Berlin 2021 Robert Habeck während der Koalitionsverhandlungen, Berlin 2021 Luisa Neubauer, Berlin 2021 Greta Thunberg am Brandenburger Tor, Berlin 2020 Angela Merkel mit Personenschutz, Berlin 2020 Sängerin Lena Meyer-Landrut, Bambi-Gala 2019 in Baden-Baden Bergsteiger-Legende Reinhold Messner, Bozen 2019 Christian Lindner und Franka Lehfeldt, Bambi-Gala 2018 in Berlin Liv Lisa Fries und Odine Johne, Bambi-Gala 2018 in Berlin Angela Merkel, Kanzleramt in Berlin 2018 Armin Laschet, Berlin 2018 Schauspieler Elyas M‘ Barek, Berlin 2014 weitere Interviews

LOTHAR KNORZ

LOTHAR KNORZ Im Jahr 2017 warst Du auf der internationalen Polizei-Mission (International Police-Mission EULEX) im Kosovo  und im Jahr 2011 auf einer Mission in Afghanistan im Einsatz. Was kann man sich unter solchen Missionen vorstellen? Wie sieht es mit der Arbeit im Alltag aus? Ich war von Mai 2010 bis Mai 2011 für das GERMAN POLICE PROJECT TEAM in Afghanistan. Diese Mission war eine reine Trainingsmission. Das heißt, das wir keine Exekutiv-Rechte hatte. Die schwere Bewaffnung diente ausschließlich der Eigensicherung. Ich war dort überwiegend in der Hauptstadt Kabul tätig u.a. als Verbindungsbeamter der Deutschen Polizei bei ISAF (NATO). Hierzu war es erforderlich, täglich (in einer 6-Tage-Woche, von Samstag bis Donnerstag),  den von nepalesischen Gurkhas gesicherten Compound mit einem gepanzerten Fahrzeug zu verlassen. Mein Arbeitsplatz war das Camp Eggers, ein NATO-Militärlager, in dem alle an der Trainingsmission beteiligten Streitkräfte arbeiteten, welches in der besonders gesicherten „Grünen Zone“ im Kabuler Zentrum liegt. Aus Sicherheitsgründen wurden die Abfahrtszeiten und die Fahrtrouten häufig gewechselt. Später war ich noch für mehrere Monate an der Afghanischen Polizeiakademie als Ausbilder bzw. Lehrer tätig. Die Akademie lag ca. 40-Minuten Fahrtstrecke von der Unterkunft entfernt, was die Sache hinsichtlich der Sicherheit nicht einfacher machte. Auch wurde die Polizeiakademie von afghanischen Sicherheitskräften gesichert, was das subjektive und leider auch das objektive Sicherheitsgefühl, der dort tätigen deutschen Polizeibeamten, nicht gerade stärkte. Mehrmals mussten wir aufgrund konkreter Anschlagswarnungen die Akademie evakuieren. Unser Alltag wurde also immer von der sich ständig verschlechterten Sicherheitslage bestimmt. Auch psychisch war man ständig angespannt, weil auch die Unterkunftssituation keinen voll umfänglichen Schutz bot. Im Kosovo (von Juli 2016 bis Januar 2017) war die Situation deutlich anders. Auf der EULEX (europäische Polizei-Mission) war es deutlich angenehmer. Man konnte sich nahezu frei im Land bewegen und auch die Wohnsituation war deutlich angenehmer. Alle Missionsteilnehmer haben sich auf dem freien Wohnungsmarkt eine Wohnung gesucht und es war lediglich erforderlich, die von der EU vorgegebenen Sicherheitsstandards einzuhalten. Ich hatte den Zuschlag bei einem europaweit ausgeschriebenen Bewerbungsverfahren für eine Stelle als Personen-/Zeugenschützer bekommen. Ich lebte und arbeitete überwiegend in Pristina. Das ist die Hauptstadt des Kosovos. Die Zeugenschutzeinheit war eine internationale Polizeiein-heit mit Exekutiv-Rechten, die zum Schutz von Zeugen für das Den Haager Tribunal oder für besonders gefährdete Personen nach Zuweisung durch die Staatsanwaltschaft, zuständig war. Du hast im europäischen Polizeiamt in Den Haag hospitiert. EUROPOL ist eine Polizeibehörde der Europäischen Union. Was waren deine persönlichen Erfahrungen bei der Special Tactics Unit? Man muss wissen,  EUROPOL hat keine Exekutiv-Rechte. Es geht hier um das Sammeln von Informationen und das Zusammenführen von länderübergreifenden Ermittlungserkenntnissen. Diese Informationen und Erkenntnisse werden dann den EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt. EUROPOL unterstützt auch bei international tätigen Täter (-Gruppen), indem es die, in den unterschiedlichsten Ländern vorhandenen Hinweise sammelt, aufbereitet und dann die Ermittler aus den Mitgliedstaaten in sogenannten JIT’s (Joint Investigation Team) an einen Tisch bringt, um dann auch bei der Koordination der weiteren Ermittlungen zu unterstützen. Während meines dreimonatigen Aufenthalts in Den Haag war ich überwiegend damit beschäftigt, bei der Erstellung von europaweiten Richtlinien Checklisten für Zeugenschutzmaßnahmen und länderübergreifende Observationen, mitzuarbeiten. Bei Deinem Auslandseinsatz im Niger warst Du über die GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit), finanziert vom Auswärtigen Amt, tätig. Als Projektleiter hattest Du u.a. Aufgaben, wie dem Führen von nationalen und internationalen Fachkräften und der Planung und Durchführung von Aktivitäten in den Bereichen Antikorruption, bürgernahe Polizei, Grenzsicherheit, Ausbildung, Fortbildung, sowie Personalmanagement. Wie kann ich mir eine „bürgernahe Polizei“ im Niger vorstellen? Wie war das Verhältnis zwischen den Menschen und der Polizei im Niger vor den Arbeiten der GIZ? Wie sieht es mit dem Thema Korruption aus? In welchen Bereichen werden die Maßnahmen zur Antikorruption angewendet? Ich war dort Leiter und Repräsentant des Polizeiprogramms „Niger in Afrika“. Deshalb kann ich nur über die Polizei dort sprechen. Aber natürlich ist dort Korruption nahezu überall. In Europa ist die Polizei Teil der Zivilgesellschaft. Das war und ist sie leider im Niger immer noch nicht. Ziel dieses Programms war es durch verschiedene Maßnahmen die Situation zu verbessern, bzw. die Polizei näher an die Menschen heranzubringen. Es wurden Workshops mit hohen Polizeiangehörigen und allen Teilen der Zivilgesellschaft (Taxifahrer, Frauengruppen, Presse, Gewerkschaften, usw.) mit dem Ziel abgehalten, diese Gruppen zusammenzubringen. Dabei wurden gemeinsam Erwartungen an eine bürgernahe Polizei erarbeitet. Auch ein funktionierendes Prozessmanagement hilft Korruption zu bekämpfen. Wenn also in der einen Region Sachverhalte nach dem gleichen Muster so abgearbeitet werden, wie in der anderen Region. Also beispielsweise wird ein Diebstahl mit dem gleichen Anzeigenformular bearbeitet. Man muss wissen, dass Korruption im Niger (und nicht nur dort) Teil des Systems ist, also aufzeigt, wie die Gesellschaft funktioniert. Deshalb war es auch wichtig der Bevölkerung zum einen klar zu machen, welche Rechte sie haben, was man von der Polizei erwarten darf und zum anderen, auch bei der Polizei das Bewusstsein zu erwecken, dass der Bürger eine korrekte Behandlung erwarten darf. Bei meinen vielen Gesprächen mit Polizeigenerälen und auch mit Vertretern des nigerianischen Innenministeriums wurde anfänglich Korruption schlichtweg geleugnet. Später war der Tenor: „Ok, wir sind korrupt, aber die anderen sind es ja auch.“ Ich hatte aber letztlich schon den Eindruck, dass die verschiedenen Maßnahmen in der nigerianischen Gesellschaft ein Bewusstsein geweckt haben, dass Korruptionsbekämpfung für die Entwicklung eines Landes in vielerlei Hinsicht elementar ist. Studiert hast Du „Political and Social Studies“ an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Wie kam es dazu, dass Du Dich entschieden hast zur Polizei zu gehen. War es schon immer Dein Wunsch? Ja es war schon in meiner Kindheit mein Wunsch zur Polizei zu gehen. Verstärkt wurde das noch dadurch, dass mein 8 Jahre älterer Bruder bereits bei der Polizei war und ich ihm unbedingt nacheifern wollte. Was war Deine außergewöhnlichste Erfahrung während Deiner Laufbahn bei der Kripo? Ich kann da gar kein einzelnes Erlebnis hervorheben. Ich war von 1991 bis 2019 bei der Kriminalpolizei, zuerst in Frankfurt am Main, später dann in München und seit 1994 in Würzburg. Schon durch die unterschiedlichsten Verwendungen (Raubkommissariat, Fahndung, Observation, verdeckte Ermittlungen, Wirtschaftskriminalität) in verschiedenen Bereichen habe ich häufig außergewöhnliche Erfahrungen machen können. Wurde es für Dich mal so richtig lebensbedrohlich in

KATRIN ROHDE

KATRIN ROHDE Du bist Gründerin vieler sozialer Projekte und wurdest in Hamburg geboren. Durch dein Engagement für afrikanische Asylbewerber in Schleswig-Holstein, bist du im Jahr 1988 zum ersten Mal nach Burkina Faso gekommen. Bei deinem Aufenthalt erkranktest du schwer. In dem Dorf, wo du dich aufgehalten hast, bist du von den Menschen vor Ort gesund gepflegt worden und sammeltest für sie aus Dankbarkeit Spenden in Deutschland, um ihnen einen Schulbau zu ermöglichen. Daraufhin bist du weitere Male nach Burkina Faso geflogen. Was war dein Schlüsselmoment, welcher dich dazu veranlasste 1995 deine beiden Buchhandlungen in Plön und Preetz zu verkaufen und nach Ouagadougou in Burkina Faso auszuwandern? Schon bei meinem ersten Aufenthalt in Ouagadougou sah ich die vielen Straßenjungen, manche erst 5 oder 6 Jahre alt, welche in Banden mit älteren Jungen lebten, die gerne bis zu 20 Jahre alt waren. Meistens waren die Kinder von Zuhause im Dorf weggelaufen. Sie suchten Arbeit, um ihre Familien auf den Dörfern zu unterstützen, da sie meist bitterarm waren. Aber Arbeit gab es für solche Jungen in diesem Moloch von Stadt nicht. Hier in Burkina Faso ist die Familie das Wichtigste im Leben. Niemand kann ohne Familie leben. Also wurden sie Mitglieder in einer sie schützenden Bande, die so funktionierte wie eine Familie. Leider gab sehr viel Drogen und Alkohol in diesen Banden. Zum Beispiel wurde Klebe gesnifft. Unter diesem Einfluss wurden sogar die Kleinsten zu Taschendieben und Einbrechern. Vor dreißig Jahren tötete die Bevölkerung Diebe noch selber, oft durch Steinigungen. Ich erkundigte mich wer hier zuständig war, aber es gab niemanden. Das Sozialamt guckte weg und private Helfer gab es keine. Es musste dringend etwas getan werden. Einer musste sich verantwortlich fühlen, und das war dann ich. Ich hatte gerade Erich Fromm gelesen, „Haben oder Sein.“ Kurzerhand entschied ich mich klar für „Sein“, verkaufte und verschenkte alles was ich hatte und zog um nach Ouagadougou. Ich mietete ein kleines Haus und zog mit 9 der Straßenjungen zusammen, die dann lesen lernten und Lehren anfingen. So begann alles. Heute hat AMPO 140 Mitarbeiter und sieben Projekte mit ihren jeweiligen Direktoren. Es gibt dort überhaupt keine Europäer. Auch ich habe meinen Direktorenposten schon vor 5 Jahren abgegeben. Beschlüsse werden von allen sieben Direktoren gemeinsam gefasst. Meinen beiden Grundsätzen bin ich treu geblieben: 1. Afrika den Afrikanern – sie müssen es selbst entwickeln. 2. Nur liebend können wir leben. Ein jeder trägt Verantwortung für andere. So arbeiten wir hier, mit Zuversicht und gemeinsam – und noch nie hat jemand Überstundengeld eingefordert! Am Anfang hast du Straßenkinder in deinem Haus in der Millionen-Hauptstadt Ouagadougou von Burkina Faso betreut. Dann hast du den burkinischen Verein „Association Managre Noma pour la Protection des Ophelias“ ( A. M. P. O. ) gegründet. Es folgten zahlreiche Projekte. Auf einige würde ich gerne näher eingehen. Z.B. hast du 1996 ein Waisenhaus für Jungen eröffnet. Heute leben bis zu 60 Jungen zwischen 6 und 18 Jahren dort. 1999 eröffnete das Mädchenwaisenhaus AMPO Filles, wo bis zu 60 Mädchen ein Zuhause finden. Gibt es viele Waisenkinder in Burkina Faso und was sind deiner Meinung nach die Gründe dafür? In diesem kleinen Land mit ca. 20 Millionen Einwohnern gibt es über 60 Ethnien, also auch 60 verschiedene Sprachen und Traditionen. Fast alle leben im Patriarchat. Ungefähr die Hälfte ist muslimisch und die andere Hälfte katholisch. Viele glauben noch an die alten Götter. Früher gab es viele Bauern und Hirten, die viele Kinder brauchten als helfende Hände für die Arbeit. Die Kindersterblichkeit war hoch. Als ich hier begann waren die Zustände ähnlich wie in Deutschland vor der Industrialisierung. Die Menschen waren arm und zufrieden. Wenn ein Vater starb, nahmen die Brüder die Kinder bei sich auf – einen Esser mehr, eine Hand mehr. Waisenhäuser gab es nicht. Nun aber, in der beengenden Stadt, kann ein Familienvater nicht mal eben fünf Kinder seines Bruders aufnehmen. Oft leben zehn Menschen in einem kleinen Lehmbau ohne fließend Wasser und ohne Strom. Schulgeld ist teuer. Vielleicht kann er nicht mal seine eigenen Kinder ausbilden. So stehen die Waisen heute alleine da. 1998 wurde eine staatlich anerkannte Krankenstation eröffnet. Wie sieht es mit der medizinischen Versorgung in Burkina Faso aus? Gibt es eine gute Zulieferung zu eurer Station? Es gibt hier keine Krankenversicherung. Bei jedem Unfall und jeder Krankheit muss die Großfamilie zusammenlegen. Es gibt kaum Krankenschwestern in den Krankenhäusern – jedenfalls nicht so wie wir es in Europa kennen. Jeder Kranke muss ein oder zwei Familienmitglieder zur Pflege im Krankenhaus abstellen. Oft sind es die lieben Tanten, die das dann machen. Sie schlafen unter den Betten auf einer Matte, bringen Essen und waschen die Kranken. So kann eine ganze kleine Familie schnell ins Elend sinken, denn Medikamente sind teuer. Dann muss der Mann, der vielleicht Wächter war, sein Moped verkaufen und verliert seine Arbeit. Die Frau muss ihren Marktstand aufgeben und so haben die Geschwister kein Schulgeld mehr. Oft ist kein Geld da für eine einzige Paracetamol, wenn ein Kind fiebert. Darum habe ich eine ambulante Krankenstation gebaut. Hier zahlen die Patienten 50 Cent und bekommen die Medikamente umsonst. Sie ist völlig überlaufen. Morgens um  7 Uhr stehen schon 150 Frauen vor der Tür. AMPO bezahlt auch nötige Operationen. Zur Zeit haben wir noch mehr Zulauf als bisher, weil es durch die Angriffe der Dschihadisten viele Opfer gibt. Inzwischen gibt es anderthalb Millionen Inlandsflüchtlinge, die alle keine Felder mehr haben. Es sind unschuldige Menschen, Bauernfamilien, die nun in Lagern wohnen! Die Zahl unserer Patienten ist auf ca. 100.000 im Jahr gestiegen. Übrigens sind die Hälfte der behandelnden Ärzte, Krankenschwester und Optiker frühere AMPO-Waisenkinder, die diese Berufe erlernt haben. Unser Ruf hallt weit, denn wir nehmen uns Zeit für unsere Patienten. Viele unserer Medikamente bekommen wir in der hiesigen Apothekenzentrale. Aber unser Lieblingspartner ist Action Medeor in Deutschland, ein Zulieferer für die Dritte Welt. Hier wissen wir sicher, dass wir keine gefälschten Tabletten bekommen. Sie spenden seit Jahren großzügig an uns, weil sie wissen, dass bei AMPO alles korrekt angewendet wird. Viermal im Jahr kommen große Mengen per Flugzeug. Leider

ANDREAS SAUL

ANDREAS SAUL Du bist seit 2010 Küchenchef und seit 2018 auch Inhaber des „Bandol sur mer“, einer der angesagtesten Sterne-Restaurants in Berlin Mitte. War es schon immer Dein Wunsch ein eigenes Restaurant zu führen? Seid 2018 führe ich das Restaurant in Eigenregie mit Unterstützung von meiner Frau, die sich um die Buchhaltung kümmert und mir dadurch einen wichtigen Part Arbeit abnimmt. Auf meiner persönlichen Bucket List, war der Wunsch nach einem eigenen Restaurant schon sehr lange vertreten. Deine französisch orientierte Küche ist seit 2016 mit einem Stern vom Guide Michelin und vom Gault & Millau mit 16 Punkten ausgezeichnet. Inwiefern tut die Einwanderungs- und Künstlerszene die Kochkunst in Berlin prägen? In Berlin hat sich in den letzten Jahrzehnten eine sehr bunte und vielfältige Esskultur entwickelt, welche natürlich darauf zurückzuführen ist, das hier für jeden eine Möglichkeit ergibt, der an seine Idee glaubt und das wir in Berlin ein sehr offenes und weitgefächertes Publikum haben. Dein Restaurant ist nach einer kleinen Hafenstadt in Südfrankreich und der bekannten Weinregion „Bandol“ an der Côte d’Azur im Süden der Provence benannt. Bist Du oft auf Reisen und holst dir deine Inspiration auch im Ausland? Leider war ich noch nie in Bandol, aber schon oft in Frankreich unterwegs. In unsere Branche ist schon sehr wichtig, das man viel unterwegs ist, oder zumindest Gelegenheiten nutzt, die ein gegeben werden. Ich habe sehr viel Spaß daran alles zu essen und trinken, was man nicht täglich bekommt. Es ist auch äußerst interessant,  sich die Küchen, Herangehensweisen und Denkprozesse weltweit anzuschauen und zu beobachten wie sie sich  verändern und weiterentwickeln. Ein renommierter Künstler hat dein Restaurant mit dem Interior von dem ehemaligen Zentralkomitee der DDR eingerichtet. Was hat dich dazu bewogen es so einrichten zu lassen? Unsere Interieur stammt tatsächlich aus dem ehemaligen Zentralkomitee der DDR und wird durch viele Kleinigkeiten ergänzt. Diese Idee stammt nicht von mir. 2008/2009 wurde das Bandol von einem Team von 4 Leute unter anderem von Fred Rubin eröffnet, der die Inneneinrichtung zu Verfügung gestellt hat. Ich hatte nur das Glück, den Raum so zu übernehmen und weiterzuführen. Du bist in Berlin geboren und aufgewachsen. Könntest Du Dir auch ein Restaurant in anderen Großstädten vorstellen? Es gibt schon einige Ideen ein Restaurant in einer anderen Stadt zu betreiben, obwohl ich auch weiß, das es uns in Berlin sehr gut geht und auch einfach gemacht wird. Würdest Du das Kochen eher als Kunst oder Handwerk bezeichnen? Wir haben das große Glück beides zu kombinieren. Die Basis ist selbstverständlich das Handwerk. Man muss wissen was man tut um eine gewisse Kreativität zu entwickeln, welche unseren Job längerfristig aufregend und Interessant macht. Was sind Deine Pläne für die Zukunft? Hast Du noch weitere Ambitionen? Mein Wunsch ist es einen Raum bzw. Restaurant zu führen, in dem sich nicht nur die Gäste sondern auch die Mitarbeiter sehr wohl fühlen und gerne zur Arbeit kommen. Wir versuchen uns stetig zu verbessern, das funktioniert nur wenn alle hinter der Idee stehen und für einander da sind. Jeder soll sich entfalten können und mit einbringen. Welche Küche, außer Deiner eigenen Küche, gefällt Dir besonders gut? Mich überzeugen vor allem ehrliche und zukunftsorientierte Konzepte. Menschen, welche ihr Handwerk verstehen und dir nicht das erzählen, was die breite Masse hören möchte und dich blenden um Erfolg zu haben. Leider sind vielen Restaurant Instaprofile wichtiger als der Geschmack und trauriger Weise funktioniert es. Vielen Dank für das äußerst interessante Interview, lieber Andy!

BILLY WAGNER

BILLY WAGNER Sie sind Inhaber und Wirt des „Nobelhart & Schmutzig“ in Berlin. Ihr Restaurant ist seit 2015 mit einem Michelin Stern ausgezeichnet und ist unter den 50 World’s Best Restaurants gelistet. Was ist Ihrer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg? Ehrlichkeit, die Richtgen Leute kennen, seinen Stil finden und ausleben und nicht jedem gefallen wollen! Sondern viel mehr das zu machen was man für richtig hält. Die Mitarbeitenden motivieren und die Menschen um Micha Schäfer und Juliane Winkler fördern. Ihr Restaurant gilt als das „politischste Restaurant“ Deutschlands. Wie ist das entstanden? Durch die Arbeit mit den Prozduzentinnen haben wir gemerkt, das wir mit der Bestellung jede Woche eine bestimmte Art von Landwirtschaft in den Focus setzen. Unsere Arbeit berührt jede Woche eine Menge Menschen und da jedes handeln politisch ist, ist unsere Arbeit es ebenfalls. Bei einem so hohen Standard ist es sicherlich nicht immer einfach kreativ zu bleiben. Wie schaffen Sie es dennoch ihre Gäste immer wieder aufs Neue zu begeistern? Wir schauen um uns herum, wir reisen und erleben dort Momente die unsere Arbeit beeinflussen! Verfolgen Sie bei Ihren Entscheidungen immer eine klare Strategie oder folgen Sie hin und wieder auch mal Ihrer Intuition? Das Restaurant hat ein Konzept. Allerdings kann ich das Konzept auch verändern. In 2014, vor unserer Eröffnung, war alles auf „Brutal Lokal“ ausgerichtet. Jetzt, 7 Jahre später, beschäftigen wir uns bewußt mit Diskriminierung, Chancengleichheit und unser Wahrnehmung nach Außen. Dementsprechend entscheiden wir nach unserem Bauchgefühl, was sich richtig anfühlt und was unser Mitarbeitenden brauchen. Inwieweit würden Sie sich als Künstler sehen? Gar nicht! Man kann bei Ihnen nicht nur sehr exquisit Dinieren, sondern es gibt auch noch viele, feine Speisen, Getränke und handwerkliche Kunst, die man über Ihren Shop auf Ihrer Webseite bestellen kann.Was verkaufen Sie genau bei dem „Hemd im Brot“? Eine Überraschung, für DEN der alles hat und sich sowieso alles kaufen kann! Und dann auch einfach nur ein Brot und ein sehr gutes Hemd was in Deutschland gefertigt wurde. Wie ist der Name Ihres Restaurants entstanden? Der Name des Speiselokals sagt alles, was Sie hier bei uns, bzw. mit uns erleben können. Einen Abend in unserem Speiselokal in Berlin Kreuzberg umschreiben wir gerne mit unserem Namen selbst: Am Anfang ist er nobel, in der Mitte wird er hart und am Ende wird es schmutzig. Nobel, hart – uns schmutzig ist auch eine Umschreibung für den Polosport, weil es in diesem Sport hart und schmutzig zur Sache geht und Einzug hält vor allem in der Upper Class der britischen Gesellschaft. Die Gleichberechtigung der Geschlechter scheint Ihnen ein großes Anliegen zu sein. Wer schon mal bei Ihnen zu Gast war wird wissen, dass es bei den Örtlichkeiten keine Geschlechtertrennung gibt. Wie stehen Sie generell zum Thema Gleichstellung? Gibt es das „typisch Mann“ und „typisch Frau“ bei Ihnen? Genug Gäste in unserem Lokal haben, das wird auch in der Zukunft kein Problem sein. Aber wir müssen Mitarbeitende finden! Da die Gastronomie traditionell eher von jungen Menschen bespielt wird, ist das ein Thema was  “junge” Menschen interessiert. Deswegen haben wir dieses Thema auf dem Schirm. Wir wollen es diesen Menschen attraktiv machen uns anzusprechen, um bei uns zu arbeiten. Da gehe ich nach meinem Bauchgefühl. Wenn Sie die Zeit anhalten könnten, was würden Sie als erstes tun? Hinlegen und Schlafen! Vielen Dank für das noble Interview Billy Wagner!

DJ NICKY JONES

DJ NICKY JONES Du bist seit 20 Jahren DJ und bist weltweit unterwegs. Du legst bei großen Veranstaltungen und Festivals, sowie in renommierten Clubs auf. Außerdem bist Du auch noch Produzent. Wo hat Deine Reise als DJ begonnen? War es schon immer ein Traum von Dir DJ zu werden?Im Großen und Ganzen war es tatsächlich schon immer ein Traum von mir selber Musik zu machen. Mein Papa ist auch DJ und ich habe mir das wohl ein wenig bei ihm abgeguckt. Doch das Auflegen was in den 70er und 80er Jahren so Hip war, ist nicht so ganz mit meinem Stil heutzutage zu vergleichen. Aber ich denke, dass ich schon durch ihn an dieses Hobby gekommen bin. Er hat mir mit seinem Wissen und seiner Erfahrung einige Sachen aus der Musik gezeigt, die ich wohl sonst nie kennengelernt hätte. Ganz klar war er meine Inspiration. Du produzierst hauptsächlich Musik im Bereich House, Deephouse und Electro. Was ist das Ziel Deiner Musik, wie berührst Du die Menschen in ihrem Herzen?Ich fühlte mich von Anfang an zu der elektronischen Musik hingezogen und habe das auch schon früher, in meinen jungen Jahren, immer gern gehört und dadurch auch viele Inspirationen geholt. Ich möchte meinen Fans und allen Zuhörern den Zugang zu einer eher härteren Musikrichtung ermöglichen, so dass jeder auf seiner eigenen Weise Freude daran finden kann. Könntest Du dir auch vorstellen Musik in einem anderen Genre zu produzieren?Ja auf jeden Fall, da mein Musikgeschmack sehr breit gefächert ist. Ich höre tatsächlich viel Musik und es muss nicht immer „House Music“ sein. Du hast einen eigenen Onlineshop, wo Du sämtlich Produkte wie T-Shirts, Hoodies, Mützen und Accessoires für Erwachsene und auch Kinder anbietest.War die Affinität zur Mode auch schon da, als Du mit der Musik angefangen hast?Ich habe und hatte schon immer einen Sinn für gute Mode und zudem mag ich es auch meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Darüber hinaus haben mich viele meiner treuen Fans darauf aufmerksam gemacht, dass sie gerne Merchandise Artikel von mir sehen würden. Somit kam das Eine zum Anderen und ich habe angefangen meinen eigenen Shop in s Leben zu rufen. Demnächst wird sogar ein „NICKY JONES“ Parfüm rauskommen, worauf ich schon sehr gespannt bin. Einige junge Menschen träumen davon DJ zu werden. Muss man da ein gewisses Talent mitbringen oder kann man das erlernen?Ich denke man kann sowas auch erlernen, aber eine bestimmte Begeisterung und Liebe zur Musik sollte man schon mitbringen. Wenn dann noch ein paar Prozent Talent in einem stecken, ist das natürlich umso besser. Du hast Deine Wurzeln in den Niederlanden. Es kommen erstaunlich viele erfolgreiche DJ’s, gerade im Bereich House und Electro, aus Holland. Woran liegt das, Deiner Meinung nach?Ich denke wir Niederländer sind ein Volk, die sehr hilfsbereit sind und es auch jeden vom Herzen gönnen erfolgreich zu sein. Wir unterstützen uns gegenseitig und lieben es den Anderen erfolgreich zu sehen. Ich bin davon überzeugt, dass man zusammen viel mehr erreichen kann. Und dafür stehen wir Holländer. Viele Menschen verbinden mit der House-Musik auch den Konsum synthetischer Drogen. Ist das nur ein Klischee?Meiner Meinung nach ist das ein veraltetes Klischee, welches heutzutage nicht mehr der Wahrheit entspricht. Ich persönlich habe noch nie etwas von Drogen gehalten und hoffe, dass meine Fans und alle anderen Personen in und um die Musikbranche das auch so handhaben und auf sich aufpassen. Verrätst Du uns mit welchem bekannten Interpreten Du gerne einen Sample aufnehmen würdest?Wofür ich sofort alles stehen und liegen lassen würde, wäre wenn mich „DON DIABLO“ nach einer Zusammenarbeit fragen würde. Bin seit der ersten Stunde schon ein Fan von ihm. Seine Musik hat schon einen echten Einfluss auf mich und meine Musik. Es war uns eine Freude Dich zu interviewen und etwas mehr aus Deinem Leben zu erfahren!Danke euch für das Nette Interview und hoffe nach Corona machen wir das dann mal Live

MIRIAM KAATSCH

MIRIAM KAATSCH Globe Du bist Life Coach für Mentale Gesundheit und Kommunikation. Was kann man sich darunter vorstellen? Im Prinzip ist es ähnlich wie beim Sport. Ein Coach ist dafür da, um die Stärken zu erkennen und diese zu fördern. In meinem Feld geht es darum, emotionale Blockaden aufzulösen, Ressourcen zu aktivieren und auszubauen, sich selbst besser zu verstehen, lösungsorientiert mit den individuellen Themen umzugehen und wirkliche Ursachen zu erkennen. Mentale Gesundheit sollte kein Luxus sein. Um das zu erreichen ist ein Umdenken oft hilfreich. Das Feld der Kommunikation ist sehr groß und weit mehr, als das gesprochene Wort. Bei Führungskräften ist zu beobachten, dass Sie ihre Fähigkeit zu führen nicht ausreichend nutzen können um Missverständnissen zu vermeiden. Es kommt zu Konflikten mit den Mitarbeitern. Behebt man die Ursache, ist das ein Gewinn für alle und vor allem für das Unternehmen. Der Fokus ist auf das Jetzt und die Zukunft gerichtet. Ich erarbeite mit meinen Klienten eine Strategie, die auf ihr Leben passt und nicht nach Schema F funktioniert. Prävention ist für mich essentiell, um die Widerstandsfähigkeit und die Belastbarkeit zu stärken. Das Eingehen auf jeden einzelnen ist mir dabei ein besonderes Anliegen. Werden intime Themen in einem Kollektiv behandelt, ist der Erfolg niedriger. Im Kollektiv geht es nicht um ein Individuum. Genau das ist es, was den Erfolg ausmacht. Der Fokus auf mein Gegenüber. Was hat Dich dazu bewegt sich in diesem Bereich selbstständig zu machen? Mein lebenslanges Interesse an Psychologie und Verhaltensentwicklung ist ein Pfeiler davon. Ich komme aus dem therapeutisch/psychologischem Bereich und finde es gut bereits dann handeln zu können, bevor sich eine ernsthafte Erkrankung entwickelt. Ich möchte Menschen die Möglichkeit geben kompetente Hilfe anzubieten und somit präventiv für sich und letztendlich für das eigene Umfeld zu sorgen. Ist Deine Arbeit Beruf oder Berufung für Dich? Definitiv Berufung. Du hattest es nicht immer einfach im Leben. Wie schafft man es sich so zu motivieren um all das zu erreichen, wovon man geträumt hat, um dann auch noch mit Leib und Seele anderen Menschen dabei zu helfen ihren Weg zu finden? Zugegeben, einfach war das alles nicht und auch zwischendurch ist es nicht leicht. Ich habe viele Krisen durchlebt und für alles, was ich heute habe, hart arbeiten und kämpfen müssen. Ich weiß wie es sich anfühlt verloren zu sein und am Abgrund zu stehen. Das ist schrecklich und zeitgleich sehr menschlich. Im Laufe der Jahre habe ich erkannt, dass es viel mehr Sinn macht, sich mit den Themen bewusst auseinander zu setzten, die Konflikte zu verstehen und sich selbst nicht zu verurteilen. Jeder Mensch kann wachsen. Manchmal brauchen wir einen Menschen, der uns Impulse oder Lösungsmöglichkeiten anbietet. Es ist unglaublich was alles bewirkt werden kann, wenn ein Gegenüber da ist, der dir tatsächlich zuhört und nicht nur nach Buchwissen vorgeht, sondern nach Menschlichkeit und den einzelnen Bedürfnissen. Jemand der dich versteht ohne zu bewerten. Das alleine ist sehr erleichternd. Hast Du auch mal Klienten denen Du gar nicht weiter helfen kannst? Bisher hatte ich das Glück jedem helfen zu können. Es kam auch schon mal vor das meine Expertise und Kompetenzen nicht ausreichend für einen hilfesuchenden Menschen war. Diesen habe ich dann weitergeleitet, sodass die Hilfe kam, die das Individuum benötigt hat. Auch das gehört für mich zur Professionalität. Hast Du noch weitere Wünsche und Träume, die Du erreichen willst? Ja natürlich! Mein Herz ist voller Träume. Ich möchte ein Institut aufbauen, in dem Menschen geholfen wird. Ganzheitlich ein Ort, wo neben der mentalen Gesundheit auch auf Ernährung, Schlaf, Bewegung, Tanz und anderen Kunstformen ein Bezug herrscht. Eine Art Brücke oder Bindeglied zwischen Lehrbuch und Leben. Das, was Karl Lagerfeld für Chanel war, möchte ich gerne im Coaching im Bereich der mentalen Gesundheit werden. Auch Kooperationen mit großen Namen wie Valentino, Prada, Dior und Vuitton wäre toll. Da ließe sich mein Interesse für Mode und Entwicklung gut verbinden. Fashion ist so viel mehr als nur ein Statement. Es ist ein Ausdruck der jeweiligen Zeit und etwas sehr Lebendiges. Zudem möchte ich erreichen, dass die Menschen die bei mir waren, eine gestärkte innere Haltung in sich tragen, lernen Grenzen zu setzten und ihr Potential zu entfalten. Mein Wunsch ist es, mit meiner Arbeit zu einer gesünderen Welt beizutragen und als Vorbild und Hoffnungsträger zu agieren. Thema „Hochbegabung“, ich weiß, dass Du viel mit Hochbegabten arbeitest, da Du selbst hochbegabt bist. War die Hochbegabung für Dich immer ein Segen in Deinem Leben? Nein, das war sie ganz klar nicht. Im Gegenteil, gerade als Kind war es sehr schwierig einen Anschluss zu finden. Später war es auch nicht immer einfach. Smalltalk liegt mir nicht gut und manchmal sind meine Gedankengänge für andere Menschen nicht nachvollziehbar. Dadurch habe ich angefangen auch an meiner Kommunikation zu arbeiten. Abgesehen davon, dass es sich um ein Nischenthema handelt, reagiert die Mehrheit verhalten bis ablehnend, wenn zu Tage tritt, dass jemand hochbegabt bzw. hochintelligent ist. Häufig lese ich Kommentare a là „das würde ich lieber für mich behalten“ oder „das wirkt aber arrogant“. Ich denke die meisten Menschen nehmen es eher als Bedrohung wahr, die unangenehm ist. Dabei geht es nicht um besser oder schlechter. Es ist schlicht nur etwas anders. Hochintelligent bedeutet nicht, dass jemand alles weiß. Auch ich brauche Hilfe in einigen Bereichen und bin z.B. schlecht in Geographie. In Deutschland ist es nicht gern gesehen, dass jemand sagt was er gut kann. Kulturell gesehen konzentrieren wir uns in Deutschland gerne auf Fehler und Missstände. Damit wünsche ich mir einen anderen Umgang und ein allgemeines Umdenken. Der Ansatz kann bereits im Kindergarten gesetzt werden und idealerweise natürlich im häuslichen Umfeld. Stärken auszubauen ist viel effizienter, als vermeintliche Schwächen korrigieren zu wollen. Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Säulen für Deutschland, um das Land weiter wettbewerbsfähig zu halten? Bildung, Gesundheit und ein optimierter Umgang mit Ressourcen und Rohstoffen. Statt überall Kürzungen und Einsparungen vorzunehmen, wäre es sinnvoll einige von den sehr alten Strukturen zu überdenken und zu reformieren. Durch das letzte Jahr haben wir gesehen, wie schnell Änderungen möglich sind. Warum sollte

RAPHAEL CHRISTOPH GROSCH

RAPHAEL CHRISTOPH GROSCH Man kennt Dich als „Christian Friesinger“ aus der RTL-Serie „Alles was zählt.“ Du bist Schauspieler durch und durch und zählst zu den Schauspielern, die leidenschaftlich gerne auch beim Theater auf der Bühne stehen. Was ist denn im Moment in deiner Theater-Schauspielwelt los? Gibt es ein aktuelles Stück, in dem du mitwirkst? Ich spiele aktuell in einem Theaterstück am Theater Trier und probe für eine große, internationale Co-Produktion zwischen dem „Theatre International Luxembourg“ und dem „Theater Trier“.  Die Produktion heißt „Was ihr wollt“ von Shakespear. Wir haben im September Premiere. Aktuell kann man mich im Stück „Extra Wurst“ sehen. Geschrieben wurde es von den Autoren der Fernsehserie „Stromberg“. Das ist ein lustiges, aber auch ein sozialkritisches Stück. Meine Rolle ist die, des „eifersüchtigen Torsten“. Ich finde es toll wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Nach wie vor drehe ich parallel auch für das Fernsehen. In den Proben bekomme ich dafür auch frei. Mir ist wichtig, dass ich meinen beiden Leidenschaften nachgehen kann. Warum hast Du dich dafür entschieden Schauspieler zu werden? War das schon immer Dein Traum? Ich bin als Kind schon immer gerne in Fantasiewelten gesprungen und in andere Rollen geschlüpft. Wenn ich etwas im Kino sah, habe ich das zu Hause meistens gleich nachgespielt. Während meines Abiturs hat sich das auch bestätigt, als ich in der Theater AG beim Stück von William Shakespeare „Der Kaufmann von Venedig“ die Hauptrolle des Bösewichts Shylock spielte. Dann habe ich die Aufnahmeprüfung bei einer Schauspielschule in Köln gemacht. Nach der Ausbildung war ich endlich offiziell Schauspieler und bin seitdem in dieser Branche tätig. Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Ist Schauspielerei etwas, was man erlernen kann oder gehört da schon auch ein gewisses Talent dazu? Beides ist wichtig. Ich würde sagen, dass das Talent die Basis ist, aber man auf jeden Fall Technik, Know-how und ein gutes Coaching braucht. Für die Bühne besonders, weil man auch die Stimme haben muss, um in einem gefüllten Theatersaal gehört zu werden und zu begeistern. Aber genauso braucht man Technik vor der Kamera. Deshalb gibt es fast keinen Quereinsteiger, der nur mit Talent weitergekommen ist. Wenn als Quereinsteiger, dann mit „Learning by Doing“. Zusätzlich erarbeitet man sich die Professionalität hart durch viel Erfahrung am Set und auf der Bühne. Letztendlich ist beides notwendig. Eine praktische Ausbildung und ein Studium sind wichtig, um das Talent dann noch zu unterstützen. Welche Schauspielcharaktere liegen Dir am Besten und warum? Die Charaktere mit viel Sarkasmus und Ironie, die ihrem bösen Treiben nachgehen liegen mir besonders. Aber Bösewichte sind nicht ohne Grund böse. Jeder Mensch, der zu bösen Dingen neigt, hat auch eine Biografie und mit der befasse ich mich als Schauspieler gerne, um sie zu verinnerlichen. Deshalb sind das für mich die Traumrollen. Was unterscheidet, deiner Meinung nach, das Schauspiel-Business (oder Showbusiness an sich) hier in Deutschland von der Schauspielindustrie in Hollywood? Der erste Unterschied ist das Budget. Beim Hollywoodfilm steht einem einfach mehr Geld zur Verfügung. Der zweite Unterschied ist die Reichweite. Durch Hollywood hat man die Möglichkeit, weltweit gesehen zu werden und ein viel größeres Interesse zu wecken. Dadurch hat man dort auch mehr Mut, mehr Mut Dinge anzugehen. Hier in Deutschland wird im Gegensatz dazu, sehr oft darauf schaut, was im Ausland erfolgreich ist, bevor man eigene Ideen umsetzt. Ich habe durchaus Hoffnung für eine Zukunft, in der in Deutschland erfolgreicher produziert wird. Durch den Wachstum internationaler Serien spielen generell Serien für mich eine immer wichtigere Rolle als Kinofilme. Dank Netflix, Amazon und Sky gibt es jedoch auch immer mehr internationale Serien, die in Deutschland produziert werden. Und diese kommen immer mehr an die Hollywood- und amerikanischen Produktionen ran. Die neuen Serien sind viel mutiger produziert und international beliebter geworden, als früher und werden ebenfalls in alle Sprachen übersetzt. In den USA gab es ja schon einige bekannte Schauspieler, die nach ihrer Karriere in die Politik gewechselt haben. Zum Beispiel Ronald Reagan, der der 33. Gouverneur von Kalifornien und von 1981 bis 1989 der 40. Präsident der Vereinigten Staaten war. Im Moment amtiert der ehemalige Bodybuilder und Schauspieler Arnold Schwarzenegger als 38. Gouverneur von Kalifornien. Was meinst Du, wäre es hier in Deutschland auch denkbar in Zukunft eine(n) Bundeskanzler(in) aus der Schauspielbranche zu haben? Ich glaube, dass das in Deutschland nicht passieren wird, weil eben in Hollywood Stars noch mal größere Stars sind als in Deutschland. Am Bespiel von Arnold Schwarzenegger kann man das gut sehen. Ein weltweit bekannter Star, der es geschafft hat Gouverneur zu werden. Außerdem spielt in den USA sowieso Glamour eine größere Rolle als in Deutschland, wie man beim letzten Präsidenten gesehen hat. Ein Donald J. Trump würde in Deutschland, glaube ich, nicht Kanzler werden. Aber in Amerika spielt das Showbusiness auch in der Politik eine größere Rolle. Vielleicht wird das irgendwann mal in Deutschland ebenfalls so sein, aber dann in weiter Ferne. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jan Josef Liefers Kanzler wird. Wer weiß, sag niemals nie, aber ich wäre auf jeden Fall überrascht. Einige Schauspieler werden auch noch Filmregisseure und Produzenten, wie z.B. Mel Gibson in seinem Film „Die Passion Christi“. Würdest Du sagen, dass das die Beste Kombination ist einen Film zu produzieren, weil man sich dann als Regisseur und Produzent, aus der Sicht eines Schauspielers, besser in die Rollen rein denken kann? Finde ich eine ganz tolle Frage, weil ich mich oft damit auseinander gesetzt habe. In Deutschland ist es beispielsweise Til Schweiger, der Filme selber produziert, Regie führt und dann noch selber die Hauptrolle spielt und noch seine Kinder mitspielen lässt. Da hat man einfach die größtmögliche Freiheit. Als Schauspieler ist man natürlich immer weisungsgebunden, d.h. man wird mit einer Rolle besetzt und die spielt man dann. Ebenso spielt man sie natürlich auch so, wie die Regie das möchte oder wie es im Drehbuch steht. Wenn man alles selber macht, hat man viel mehr Gestaltungsfreiraum: Man kann die Geschichten selber erzählen, man kann selbst Regie führen, produzieren und hat die maximale, künstlerische Freiheit sein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen. Ich finde

PATRICK DEWAYNE

PATRICK DEWAYNE Amazon Zum Thema „Finanzen“ kann Ihnen wohl keiner so schnell etwas vormachen, Herr Dewayne. Schließlich haben Sie nach dem Abitur und einer Ausbildung als Bankkaufmann bis Ende 2000 als Aktienhändler bei der ICF Bank gearbeitet. Es folgte eine Karriere im Aktieneigenhandel bei der Deutschen Bank AG, sowie bei der Börse und dem Tradingfloor der Deutschen Bank in Frankfurt am Main und New York City.  Was hat Sie gereizt zur Börse zu gehen? Mich hat gereizt, dass die Börse so vielfältige Perspektiven für junge Menschen, wie mich damals, geboten hat. Ich hatte mich schon lange für Aktien interessiert. Meine aller erste Aktie war die, der Bremer Vulkan-Reederei. Außerdem wollte ich der deutschen Mehrheitsgesellschaft zeigen, dass auch Menschen mit Migrationsgeschichte, ich habe einen amerikanischen Vater, eine Relevanz zum Thema „Börse und Finanzen“ haben und alles möglich ist, wenn man „uns“ lässt. 1997 bis 1998 absolvierte ich die Ausbildung zum Bankkaufmann, bin dann 2000 „livehaftig“ auf dem Frankfurter Börsenparkett als Trader gelandet und letztendlich, in den Jahren 2001 bis 2003 bei der Deutschen Bank. Die Lehmankrise habe ich dann als Portfoliomanger bei einer amerikanischen Adresse erlebt und zwar hautnah. Als Finanzexperte sind Sie beim Nachrichtensender „WELT“ als Börsenkorrespondent, seit 2015 als Moderator für den Privatsender „Der Aktionär TV“ und den Nachrichtensender „N24“ von der Frankfurter Wertpapierbörse tätig. Des Weiteren waren Sie Berater und Schauspieler bei der Erfolgsserie „Bad Banks“. In Ihrem aktuellen Buch „Geld kann jeder & du jetzt auch“ sprechen Sie das Thema „Altersarmut“ an. Gibt es aus Ihrer Sicht einen gangbaren Weg, in der aktuellen Situation sich ein Vermögen für die Rente aufzubauen, ohne auf alles verzichten zu müssen? Natürlich gibt es zu jeder Zeit vielfältige Möglichkeiten in den Vermögensaufbau einzusteigen, vor allem, wenn es darum geht das Ganze mittel- und langfristig zu betrachten. Das bedeutet, man muss sich erstmal Ziele stecken und man muss sich fragen: „Wer bin ich denn als „Geldmensch“ überhaupt?“ Das behandle ich in meinem Bestseller „Geld kann jeder & Du jetzt auch“ mit einer gewissen Intensität. Fragen wie: „Was habe ich beispielsweise für eine Risiko-Affinität oder eine Risiko-Scheu? Was verdiene ich aktuell? Kann ich meinen Verdienst durch ein passives Einkommen aufstocken, indem ich einen Teil meiner Ersparnisse für mich arbeiten lasse?“ Nicht jeder mag Aktien. Der Eine favorisiert Immobilien, der Andere Immobilienfonds oder ETFs. In meinem Buch kann man gut nachlesen, welche einzelnen Finanzinstrumente es gibt und wie sie funktionieren bzw. welche Vor- und Nachteile sie für die Anleger_innen haben. Mir ist es bei meinem Ratgeber am wichtigsten, dass die Leser_innen sich am Ende des Tages ein eigenes Bild machen können, basierend auf dem erworbenen Wissen und der Finanzbildung durch mein Buch. Im „Fokus Online“ war kürzlich von einem lautlosem Systemwechsel die Rede. Ich zitiere: „Wir kopieren den China-Kapitalismus! Weg vom Markt hin zum Staat.“ Sind Sie der Meinung, dass sich in absehbarer Zeit irgendetwas an der freien Marktwirtschaft, an unserer Demokratie oder an dem ungezügelten Kapitalismus in Deutschland verändern wird? Ich würde nicht sagen, dass wir in Deutschland einen ungezügelten Kapitalismus vorherrschend als System haben. Das trifft in Europa eher auf Großbritannien und global betrachtet auf die Vereinigten Staaten von Amerika zu. Ich sehe auch keinen Vergleich zu der Wirtschaft in China,  zumal dort Menschenrechtsverletzungen eine ganz große Rolle spielen. Die Frage wird sein, inwieweit die Europäische Union den Außenhandel mit China – Deutschland alleine 212 Mrd. Euro im Jahr 2020 an Warenaustausch – regulieren wird, um auf das Menschenrechtsproblem hinweisen zu können. Da sollte die Politik auf jeden Fall hinschauen. Ich bin eigentlich auch zuversichtlich, dass die neue Administration nach Dr. Angela Merkel das tun wird. Ob eine Annalena Baerbock von den Grünen oder ein Herr Laschet von der CDU gewinnen wird, das wird sich zeigen. Fakt ist, die Außenhandelspolitik mit China wird kritischer betrachtet werden müssen, will man in Sachen Menschenrechte keine Glaubwürdigkeit verlieren. Laut eines Sprechers, wünschen sich die Verantwortlichen im Reich der Mitte weiterhin lieber eine CDU geführte Regierung in Deutschland. Das sieht ja momentan sehr nach „Kopf-an-Kopf-Rennen“ aus. Sie sind nicht nur Finanzexperte, Wirtschaftsjournalist und Sachbuchautor, sondern auch Schauspieler, Musiker und Moderator. Da haben Sie anscheinend eine besondere Begabung, weil ich Menschen aus der Finanzbranche bisher sehr oft als rational und verkopft wahrnehme. Wie kommt es, dass Sie sich in der Welt der Zahlen und in der kreativen, musisch-, schauspielerischen Welt wieder finden? Es ist tatsächlich so, dass ich ein sehr musisch-, sprachlicher Mensch bin, ein gutes Ohr für Textinhalte, Töne und Musik habe. Schon als Teenager habe ich oft meine Gefühle in Geschichten und Songs zum Ausdruck gebracht. Damals kam der Wunsch auf, Popstar, berühmt und erfolgreich, wie meine Teenagervorbilder zu werden. Mit meiner Viertelstunde Ruhm bei „Gute Zeiten schlechte Zeiten“, meinen Musikerfolgen in den Charts und unzähligen TV-Auftritten bei „VIVA“, „MTV“ oder „Bravo TV“, in den Jahren 2004/2005, hatte ich das ein bisschen selbst erreicht. Zu Beginn diesen Jahres haben wir sogar nochmals einen Song veröffentlicht, in dem kritisch mit dem „Fetisch des lieben Geldes in den USA und der Coronapandemie“ umgegangen wird. Sind Sie noch als Musiker tätig? Ich habe der Musik ehrlich gesagt ein bisschen den Rücken gekehrt. Jetzt bin ich in einem Alter, mit 45 Jahren, wo ich die „Bühnen“ auf denen ich heutzutage stehe, vielfältiger einsetze, als nur für die Musik. Meine Themen und Ziele sind Diversität, Nachhaltigkeit und Bildung. Der Rummel um meine Person und die damit verbundene Erhebung von mir, auf eine Ebene der Träume und Illusionen anderer, war mir, ganz offen gestanden, stets etwas suspekt. Ich stehe mehr für das, was realistischer Weise für viele möglich sein sollte und aus meiner Erfahrung auch erreichbar ist. 2014 konnte man Sie im Hollywood Blockbuster „Point Break“ auf der Leinwand entdecken. Als Schauspieler sind Sie in zahlreichen Fernsehserien, wie „Bad Banks“, „Tatort“, „SOKO“ und „Ein Fall für zwei“, zu sehen. Kann man denn bald wieder darauf gespannt sein, wie Sie in Kinofilmen Ihrem Schauspieltalent nachgehen? Das hängt ganz von der momentanen Situation während Corona ab und wann die Kinos wieder aufmachen dürfen. Im Moment sieht es ja ganz gut aus. Ich

STEPHAN KAUßEN

STEPHAN KAUßEN Hallo Dr. Stephan Kaußen. Du bist seit 30 Jahren Journalist und hast in Aachen im Fach Politische Wissenschaft promoviert und auch Geschichte, sowie Internationale Zusammenarbeit studiert. Seit 2010 hast Du eine Professur der Journalistik in Köln inne. Man kennt Dich aus prominenten Häusern wie ntv, ARD-Hörfunk, Phoenix in vielen Printmedien, wo man Dich sehr als Experten schätzt. Im Bereich Sport bist Du als knallharter Analyst bekannt, sowie bei der Analyse im Brockhaus zu der WM 2014, Brasilien als WM- und Olympia-Gastgeber oder der FIFA. Aber auch zu politischen Themen wie z.B. dem „Erben von Nelson Mandela in Südafrika“ oder der allgemeinen „BWLisierung der Gesellschaft“, sowie der „RTLisierung“ der Gesellschaft beziehst Du klare Position. Außerdem bist Du noch Autor von zahlreichen Büchern, zu denen ich später noch kommen werde. War es schon immer Dein Wunsch Journalist zu werden? Ja, schon seit Kindheitstagen. Ich habe jeden Samstagnachmittag mit meinem Bruder bei meinem Opa in der Badewanne gesessen und die Fußball-Bundesliga im Radio gehört. Das wollte ich dann auch selbst am Mikro machen. Dem Fußball bin ich treu geblieben – seit über 30 Jahren jetzt schon als Journalist. Dazu kam dann mit dem Studium das Politische und die Gesellschaftsanalyse. Du reist sehr viel und machst Dir Dein eigenes Bild. So warst Du auch in Südafrika und hast in Deinem Buch „20 Jahre Freiheit – Mandelas Südafrika – Vision oder Wirklichkeit?“ die Frage gestellt, warum der afrikanische Kontinent nicht auf die Beine kommt. Willst Du uns ein paar Deiner Analysen mitteilen? Das ist schwierig in ein paar Zeilen. Ehrlich gesagt sogar zu schwierig an dieser Stelle, weil alle Verkürzungen bei einem so brisanten Thema zwangsläufig sinnentstellend sind. Das muss man im großen Zusammenhang sehen und lesen – deshalb ja auch ein Buch. (lacht) Aber eines steht fest: Wenn es – bei allen kulturellen und klimatischen Unterschieden zwischen Kairo und Kapstadt, zwischen Senegal und Eritrea – mehr politische Leadertypen vom Schlage eines Nelson Mandela gegeben hätte oder noch geben würde, dann sähe die Welt anders aus! Sowohl, was die Behandlung Afrikas durch die Industrieländer angeht, als auch die innerafrikanische Korruption und den Mangel an „Good Governance“. Es profitieren immer dieselben von den Rohstoff- und Geldströmen – auf beiden Seiten. Wir müssen uns jedoch fraglos um mehr Bildung und das Eindämmen des Bevölkerungswachstums kümmern, sonst kann es nicht besser werden. Ich liebe die afrikanische Herzlichkeit und Offenheit, von denen der politische Westen und seine oft überheblichen, zumindest aber meist selbstgefälligen Bürger vieles lernen könnten. Andererseits brauchen Staaten eine gute Organisation und die Orientierung am Allgemeinwohl statt partikularer Interessen. Aber wir merken: Das führt jetzt schon zu weit. Von falscher „politischen Correctness“ hältst Du nichts. Mut und Klarheit sind Dein Motto. In Deiner Branche bekommst Du wahrscheinlich hin und wieder mal ordentlich Gegenwind. Wie gehst Du damit um? Oh ja! Natürlich versuchen die meisten Politiker, Journalisten und Wissenschaftler sich an den unausgesprochenen Regeln entlang zu hangeln. Das ist zwar respektvoll und deshalb auch wichtig. Gleichzeitig können dadurch manche Themen nicht offen angesprochen werden, die aber angeschnitten werden müßten, weil sie schlicht zur Wahrheit gehören. Ein paar habe ich oben schon angedeutet. Wenn es um Journalismus geht, hast Du EIN Vorbild, nämlich Peter Scholl-Latour. Was hat Dich an ihm so fasziniert? Genau. Der Typ war immer klar. Immer gerade raus. Der hat sich nicht gescheut, harte Wahrheiten knallhart zu benennen! Aber das nicht einfach so, nicht als Theoretiker in den Redaktionen, die die Welt nie selbst bereist haben und im modernen Agentur-Journalismus nur voneinander abschreiben. Dadurch bilden sich angebliche Wahrheiten heraus, die oftmals aber den ganz wichtigen Mut zum Perspektivwechsel vermissen lassen. Das hat Peter Scholl-Latour ganz anders gemacht. Er hat die Welt bereist und dann darüber geschrieben. Und die Dinge auch unter Berücksichtigung kultureller Besonderheiten erklärt. Diese Mühe macht sich heute kaum noch jemand. Dein aktuelles Buch heißt „Wir verhungern mit vollen Mägen“. Was hat Dich bewegt dieses Buch zu schreiben? Meine Bücher entstehen immer aus einem aktuellen Impuls: JETZT muss es raus! Dabei läuft das bei mir irgendwie immer ähnlich ab: In meinem Hirn sammeln sich Informationen, über Jahre. Und irgendwann gibt es den Zeitpunkt, an dem sie strukturiert ausfließen können. Das ist so, als würde eine Badewanne volllaufen, ob mit Regen, Duschwasser, Schmelzwasser, egal ob sauber oder dreckig. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem ich den Stöpsel ziehe und alles strukturiert abfließen kann – quasi wie aus einem Guss. Dabei entwickele ich dann häufig neue Begrifflichkeiten, die zu den Mega-Trends der Zeit passen. Zum Beispiel „Erweiterter Egoismus“ als Ausfluss der Dominanz des Neoliberalismus über drei Jahrzehnte. Dabei bleiben ökologische und humane Notwendigkeiten mehr und mehr auf der Strecke. Deshalb ja auch der Untertitel „Zeit für einen Ökologischen Humanismus“. In diesem Buch ist auch von der BWLiseirung und RTLisierung der Gesellschaft die Rede. Kannst Du uns kurz erläutern, was genau Du mit diesem Neologismus meinst? Unsere Gesellschaft wird immer individualistischer. Und oberflächlicher. Die meisten Menschen fragen sich, was es ihnen bringt, wenn sie etwas tun. Ob beruflich oder privat. Das ist eigentlich ein BWLer-Denken. Volkswirtschaftler würden sich eher fragen, was der Allgemeinheit dient? Ich plädiere also für eine ORIENTIERUNG am ALLGEMEINWOHL! Dies setzt jedoch eine humanistische Grundorientierung voraus, die mit einer bestimmten Wertvorstellung zusammenhängt. Diese kann eine Gesellschaft über die Schule, die Medien und gelebte Vorbilder entwickeln. Ganz viele Menschen bespaßen sich aber nur noch gegenseitig. Und viele Medien senden lieber seichte Unterhaltung als in diesem Sinne „bildende“ Inhalte. Das nenne ich dann „RTLisierung der Gesellschaft“, weil es seit den 1980er Jahren und dem Aufkommen privater Medien um sich greift. Leider verfallen dadurch auch die Öffentlich-Rechtlichen in einen Quotenwahn, da sie sich ja zum Teil auch über Werbung finanzieren. Dabei sollte die Orientierung an inhaltlicher Qualität entscheidend sein, nicht die am Ökonomischen. Hinzu kommt dann noch die Wucht der Digitalisierung im Alltäglichen, die die Menschen in der allgemeinen Hektik „verblöden“ lässt, obwohl sie meinen, mehr denn je zu wissen. Zum Thema Medien und Fakenews. Hast Du da einen Tipp, auf was Menschen bei der großen Auswahl an Fernsehsendern achten müssen? Ganz einfach:

JOHAN WAHLSTROM

JOHAN WAHLSTROM Du bist ein Maler aus Stockholm / Schweden und lebst derzeit in New Jersey/ USA, wo Du Deinen Sitz 10 Minuten von Manhattan hast. Du hast während Deiner erfolgreichen Karriere sehr interessante und abstrakte Kunst gemalt. Vor Deiner Karriere als Maler warst Du ein erfolgreicher Sänger und Keyboarder in Deiner eigenen Rockband namens Johan Wahlstrom Band, später Johnny and the Yobs. In den frühen 90ern hat sich Mick Ronson von David Bowie’s Band mit Deiner Band in Stockholm beschäftigt und euch gebeten, mit ihnen zu touren. Ian Hunter, Graham Parker, Mick Ronson und viele skandinavische Künstler, mit denen Du bereits auf Tour warst. Vermisst du das Leben als Musiker in einer Rockband? Ich vermisse es, vor dem Publikum auf der Bühne zu stehen, aber ich vermisse nicht das Touring und den Rock’n’Roll-Lebensstil. Du bist mütterlicherseits Künstler der fünften Generation. Von einer Rockband zu einem berühmten Maler. Du bist definitiv ein Allrounder. Würdest Du sagen, dass Du zwei Berufungen hast? Ich habe seit meiner Kindheit immer gewusst, dass ich auf die eine oder andere Weise Künstler werden würde. Als Kind begann ich zu zeichnen, zu malen und Klavier zu spielen. Als ich 20 Jahre alt war, entschied ich mich, mich auf die Musik zu konzentrieren, malte aber nebenbei. Als ich mich entschied die Musik zu verlassen, um mich ganz auf mein Malen zu konzentrieren, fühlte ich mich zu Hause! Deine Arbeiten stehen der Gesellschaft oft kritisch und politisch gegenüber. Was wünschst du dir von ganzem Herzen, wie sollen sich Menschen von deiner Kunst inspirieren lassen? Ich wünsche mir, dass die Zuschauer inspiriert werden unsere Welt zu einem besseren Ort für kommende Generationen zu machen, wenn es um Umwelt, Rassenprobleme, Gier, Gewalt, Armut und viele andere Probleme geht. Deine aktuelle Arbeit heißt „See Me“. Was möchtest Du mit diesem Kunstwerk ausdrücken? Ich glaube, dass zu viele von uns das Gefühl haben nicht von anderen gesehen zu werden und dies führt oft zu Missverständnissen und anderen Problemen. Du arbeitest international, Du  hast sogar in Marbella / Spanien gelebt. Ist die Sprache der Kunst in allen Ländern gleich? Die Sprache der Kunst ist in einem Land anders als in anderen, aber natürlich gibt es immer Kunst, die überall mehr oder weniger gleich ist. Ich würde sagen, dass dort wo man als Künstler lebt, das Kunstwerk dementsprechend beeinflusst wird. Wie lange brauchst Du für ein Gemälde und wie lange hast Du jemals für ein Gemälde gebraucht? Ein Gemälde kann einige Stunden bis mehrere Monate dauern. Hast Du weitere Pläne für die Zukunft? Meine Kunst weiter erforschen, um zu sehen wohin sie mich als nächstes führt. Natürlich auch um meine Kunst weiterhin weltweit in Galerien und Museen zu zeigen. Kannst Du Dir auch eine Kombination aus Deinem Talent als Musiker und Deiner Karriere als Maler vorstellen? Es kommt darauf an, wie man es siehst. Ich male viele Gesichter und die Gesichter sind für mich das Publikum, das ich auf der Bühne viele Jahre als Musiker vor mir hatte. Heute repräsentieren die Gesichter in meiner Kunst dich, mich, uns, wir als Zuschauer der sozialen und politischen Ereignisse in der Welt. Was bedeutet Glück für Dich? Gesund zu sein. Zu lieben und geliebt zu werden und das arbeiten zu können, was ich gerne tue. Vielen Dank, Johan, dass wir etwas über Deine Person erfahren durften!

WHITE LOGE CONNECT mit SUSAN ILIYAN und NADIA RAHMAN

WHITE LOGE CONNECT mit SUSAN ILIYAN und NADIA RAHMAN Zwei interessante Persönlichkeiten und äußerst selbstbewusste Frauen. Die aus dem fernen Osten stammende TV-Moderatorin und Nachrichtensprecherin Susan Iliyan die im Moment in Nigeria lebt und Schauspielerin und Producerin aus Hamburg Nadia Rahman haben sich über WHITE LOGE kennengelernt. Sie haben sich sozusagen „connected“. Susie hat in dem Interview in der ersten Staffel über die Schwierigkeiten und Herausforderungen von Frauen im arabisch sprachigem Raum berichtet. Susie hat es am eigenen Leib erfahren. Nadia, eine Schauspielerin die genau weiß was sie will, berichtete in der ersten Staffel über ihren Werdegang im Showbusiness und dem Traum ihren eigenen Film zu produzieren. Heute will Moderatorin Linda Walterschen mit beiden über Tabuthemen reden. Schlagwörter wie – sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Hetze gegen Frauen im Netz, Catcalling – wenn Frauen als Lustobjekte wahr genommen werden, auch in Werbungen sowie im Marketingbereich. Leben wir in einer sexualisierten Gesellschaft? Den Fall von dem Filmproduzenten Harvey Weinstein und der darauf folgenden Mee-too Bewegung, wo viele Frauen aus der Filmbranche sich zu Wort gemeldet haben und Oprah Winfrey und andere bekannte Frauen in Hollywood für die Bewegung eingestanden haben, ist allen ein Begriff. Linda Walterschen ist der Meinung, dass die extreme Sexualisierung der Frau, insbesondere in Film, Musik und Werbungen einen Rückschritt in Bezug auf die Gleichstellung bedeutet. Es verfälscht die Identität und verwässert den Blick auf die Rolle der Frau in unsere Gesellschaft. „Es ist natürlich, dass Frauen schön sein wollen und es ist ok das zu zeigen. Aber muss es mit zu viel nackter Haut geschehen? Wir Frauen brauchen ehrenwerte Vorbilder, Mädchen sollten mit guten Werten aufwachsen.“- Zitat Linda Walterschen. Außerdem wird über das Lieblingsthema der Frauen gesprochen, der „Mode“. Sind deutsche Frauen ebenso modebewusst wie französische oder italienische Frauen? Wir sind gespannt was Nadia und Susie dazu sagen.

ROMY STANGL

ROMY STANGL Wenn ich mir Ihre Vita anschaue, dann bin ich wirklich erstaunt was Sie alles auf die Beine gestellt haben. Sie sind Veranstalterin bei Social (H)(E)arts, Autorin bei Heyday Magazine, ehrenamtliches Mitglied bei UN Woman Nationales Komitee Deutschland e.V., Vorstandsfrau und Sprecherin des Vorstandes bei One Billion Rising München e.V., Botschafterin bei NCL Stiftung, Moderatorin bei Romy’s Mondaytalk, Botschafterin bei Fundatia Ajutorul Familie/ Family Aid Foundation, Mitglied bei TERRE DES FEMMES e.V.  und Gründerin von Signs of Hope, sowie politisch aktiv. Wie kamen Sie dazu Initiatorin von so vielen Vereinigungen zu sein, bzw. sich bei so vielen Organisationen, wie z.B. UN Woman Nationales Komitee Deutschland and TERRE DES FEMMES, zu engagieren? Ich war Betroffene von Gewalt in der Kindheit und in einer Partnerschaft. Die seelischen Narben werden nie ganz heilen, und dennoch sind es genau diese, die mir Kraft geben, mich für Frauen und Kinder zu engagieren, die in Deutschland tagtäglich hinter so vielen Türen körperlicher und seelischer Misshandlung ausgesetzt sind. Ich konnte lange nicht in den Spiegel schauen und dieses Gesicht mögen, das ich dort sah. Ich konnte auch nicht stolz auf mich sein, dass ich es selbst geschafft hatte, diesem Wahnsinn endlich zu entkommen und neu anzufangen. Das Lachen hatte ich verlernt und das Vertrauen in mich selbst, dass alles wieder gut wird. Ich fragte mich: Wo ist mein Platz im Leben und was habe ich zu geben? Diesen Gefühlen wie Schmerz, Schuldbewusstsein, Angst und Wut wollte ich keinen Raum mehr in meinem Leben geben. Ich wollte sie umwandeln in Liebe, Selbstvertrauen und Kraft. Ich wollte mich für Frauen und Kinder stark machen, welche von häuslicher Gewalt betroffen waren und sind, um Zeichen der Hoffnung zu setzen und Perspektiven zu schaffen. Das tue ich aktiv seit nunmehr 5 Jahren. Eine meiner größten Motivatorinnen, ist meine Tochter. Ich möchte, dass sie aufwächst in einer Welt, welche von Menschlichkeit, gelebter Gleichberechtigung und Diversität, Freiheit, Liebe, Selbstverwirklichung und nicht von Vorurteilen, Schubladendenken, Tabuisierung, Gewalt und völlig verstaubten Geschlechternormen geprägt ist. Organisationen wie Terre des Femmes, UNWoman Germany und One Billion Rising München e. V. , für deren Wirken für Menschenrechte ich sehr dankbar bin, sind für mich Mentor*innen und Mitstreiter*innen auf unserem gemeinsamen Weg, mit dem großen Ziel, Frauen und Kindern ein Selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Sicherheit und frei von Gewalt zu ermöglichen. Ihr Herz liegt bei Ihrem Projekt „Signs of Hope“ , von dem Sie auch die Initiatorin sind. Für was steht Signs of Hope? Signs of Hope steht für Zeichen der Hoffnung, für Transparenz, das Schaffen von Perspektiven und präventives Handeln gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Ich mache mich mit diesem Projekt auf vielen Wegen stark für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen waren und sind, Ich möchte ihnen das ermöglichen, was mir gefehlt hat – Verständnis, umfassende Hilfen, eine Justiz; eine Politik, die menschlich handelt, eine Gesellschaft, die nicht wegschaut – und natürlich die Möglichkeit einer Basis für ein neues Leben. Signs of Hope hat 3 Säulen: 1. Das Präventionskonzept „Die Friedensstifter“, 2. Ein umfassendes Wohnkonzept für von häuslicher Gewalt betroffener Frauen und Kinder, 3. Aufklärung der Gesellschaft, Förderung der Zivilcourage und Schaffung von deutschlandweiter Transparenz zu Hilfsangeboten im Bereich häusliche Gewalt, sowie die Schaffung einer juristisch und politisch verantwortungsvollen Umgangsweise mit und für Betroffene. Sie sagten, dass Signs of Hope verschiedenen Säulen hat. Einige von den Säulen sind die Lobbyarbeit, die Aufklärungsarbeit, Präventionsmaßnahmen und Generationskonflikt-Bewältigung. In welchen Bereichen würden Sie Ihre Präventivmaßnahmen einsetzen? Wir müssen in Deutschland grundsätzlich den Zugang verbessern auf sichere und reaktionsfähige, alters- und geschlechtsgerechte Präventions- und Unterstützungsdienste. Mein Wunsch; meine Forderung an die Politik ist es, Antigewalt- Präventionskonzepte in Zukunft als Pflichtinstanz an Schulen und Kindergärten deutschlandweit zu integrieren und eine thematische Sensibilisierung in die Ausbildungs- und Studiengänge von angehenden Pädagogen*innen und Erzieher*innen aufzunehmen. Kinder und Jugendliche haben das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Es ist besonders wichtig sie dabei zu unterstützen. Wenn wir beginnen, unseren Kindern und Jugendlichen wirklich zuzuhören, sie zu verstehen, ihnen den Gedanken von tolerantem, friedlichem und respektvollem Miteinander nahezubringen und diese zu leben, dann haben wir die Chance zu erreichen, dass in der Zukunft Gewalt kein Thema mehr ist. Unser Schulsystem, sollte gemeinsam mit dem Bildungsauftrag ein Forum sein, um Einstellungen gegenüber Gewalt zu diskutieren, Klischeevorstellungen und schädliche geschlechtsspezifische Normen zu hinterfragen. Was kann man unter einer Generationskonflikt-Bewältigung verstehen, wie würde da Ihre Arbeit aussehen? Unterschiedliche Generationen bringen unterschiedliche Sichtweisen zusammen. Konflikte entstehen dabei zwangsläufig. Generationskonflikte entstehen durch unterschiedliche Einstellungen zum Leben, zu gesellschaftlich kritischen Themen, zu Interessen usw. Sie lassen sich aber lösen, wenn man Verständnis füreinander aufbringen kann. Konflikte sind für die menschliche Entwicklung notwendig. Sie beruhen auf unterschiedlichen Meinungen, die nicht vorschnell ausgefiltert werden sollten. Sie werden jedoch oftmals nicht transparent gemacht, um die Einheitlichkeit nicht zu gefährden. Das führt zwangsläufig zu Stagnation von Veränderungsprozessen. Fortschritte benötigen jedoch eine kreative Konfliktbereitschaft. Konflikte werden oft von affektiver Anteilnahme begleitet, wie Angst und Aggression. Dabei geht die Fähigkeit verloren, vernünftig zu argumentieren und zu entscheiden. Dies möchte ich in einem Talkformat in Zusammenarbeit mit dem HeyDay Magazine im ersten Step, mit dem Namen „Generationstalk“ aufgreifen. Hier werden 3 verschiedene Generationen zu den unterschiedlichsten Themen ins Gespräch gehen mit dem Ziel, Brücken zu bauen zwischen den Generationen und die Weisheit des Alters, sowie die Energie der Jugend zu vereinen, um gemeinsam mit voller Kraft voran zu gehen und dieses große Potential zu erkennen und zu leben. Was im ganzen Talk immer wieder betont werden soll, ist der Nutzen, den der Generationenmix auch für die persönliche Weiterentwicklung bringt. Denn, so sind sich alle einig: Wenn viele Altersklassen zusammenarbeiten, kann man viel voneinander lernen. Sie sind freie Autorin bei Heyday Magazine. Ein Magazin für Frauen aller Altersgruppen. Gibt es eine bestimmte Botschaft bei dem Konzept dieses Magazins? HEYDAY MAGAZINE ist DAS Online-Portal für Frauen, die kein Alter kennen, die mit beiden Beinen mitten im Leben stehen und den Kopf noch immer in den Wolken haben. HEYDAY, das ist das englische Wort für eine Hochphase, eine Glanz- und Blütezeit. Und wann wäre diese Zeit, wenn nicht jetzt

CARMEN CAMPBELL

CARMEN CAMPBELL Wir haben uns im Jahr 2010 in New York City getroffen, wo Du mich in Deinem Büro im Hauptquartier der Vereinten Nationen am Plaza Manhattan der Vereinten Nationen eingeladen hast.  Wie lange arbeitest Du denn eigentlich schon für die Vereinten Nationen? Ich arbeite seit 1990 für die UN. Die Vereinten Nationen sind ein wichtiges Forum in den internationalen Beziehungen. Zusammen mit den Mitgliedstaaten und anderen Akteuren engagiert sich die Weltorganisation in den Bereichen Frieden und Sicherheit, Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung. Was würdest Du Deiner Meinung nach im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in Ländern wie Malawi und Burundi in Afrika verbessern? Und was sollten westliche Länder tun oder vielleicht sogar nicht tun, um zu unterstützen? Die Vereinten Nationen ist eine internationale Organisation, die 1945 nach dem zweiten Weltkrieg von 51 Ländern gegründet wurde. Sie setzt sich für die Wahrung des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit ein, für die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen Nationen und die Förderung des sozialen Fortschritts, sowie des besseren Lebensstandards und der Menschenrechte. Die Vereinten Nationen setzen sich dafür ein, Konflikte zu verhindern, Konfliktparteien dabei zu helfe Frieden zu schließen und dafür, dass der Frieden Bestand hat und anhält. Der UN-Sicherheitsrat trägt die Hauptverantwortung für den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit. Die Generalversammlung und der Generalsekretär spielen zusammen mit anderen Abteilungen und Gremien der Vereinten Nationen eine wichtige und komplementäre Rolle. Derzeit gibt es 193 UN-Mitgliedstaaten. Jeder Mitgliedstaat der Vereinten Nationen hat einen Sitz in der Generalversammlung. Meiner Meinung nach sollten die betroffenen Länder in Afrika aufhören sich abhängig von den westlichen Ländern zu machen. Diese betroffenen Länder müssen zurück zum Ursprung und einfach die Elemente der Erde nutzen. Wasser, Feuer, Erde und Luft. Wenn man einem jungen Fischer das fischen beibringen will, dann würde man ihm nicht einfach die Fische ins Netz legen. Westliche Länder können ärmeren Länder Wege und Möglichkeiten aufzeige wie man z.B. die Sonne nutzt, um nachhaltig Energie zu erzeugen. Der Boden sollte ökologisch genutzt werden um Nahrung anzubauen. Diamanten sind in Botswana, Südafrika, Angola, Demokratische Republik Kongo, Namibia, Simbabwe, Sierra Leone, Tansania, Lesotho und Guinea vorhanden. Welch ein Schatz, welch gesegneter Boden! Aber diese Länder sind dennoch arm. Der Westen saugt und saugt an ihnen und hinterlässt Krümel. Ich habe einen Diamantring an meinem Finger mit Diamantchips, der Tausende von Dollar gekostet hat. Woher wurde er genommen und wer hat ihn ausgegraben? Wie viel wurde dieser Person gezahlt? Hat dieses Land nachhaltig davon profitiert und wie viele mussten ihr Leben während dieses Prozesses lassen? Diese an Bodenschätzen, reichen Länder sollten an ihrem Reichtum festhalten und sich allerhöchstens vom Westen zeigen lassen, wie man diese wertvollen Steine und Bodenschätze so ​​abbaut, dass die Natur keinen Schaden davonträgt. Kann sich der Westen das leisten, dies so handzuhaben? Ich meine ja! Diamanten sind sehr wertvoll. Andernfalls werden fortlaufend Flüchtlinge aus diesen Länder nach Frankreich, England und in andere Teile Europas einwandern. Du bist der HR-Partner am Hauptsitz der UNO. Was muss ich tun, wenn ich für die UN arbeiten will? Gibt es interessante Angebote auch speziell für Studenten? Es gibt verschiedene Wege, um bei den Vereinten Nationen zu arbeiten. Regelmäßige Stellenangebote und Praktika findet man online unter careers.un.org. Der Auswahlzeitraum dauert in der Regel bis zu zwei Monaten. Erforderliche Fähigkeiten sind im Allgemeinen gute akademische und analytische Fähigkeiten, gute Sprachkenntnisse, ausgezeichnete Kommunikations- und zwischenmenschliche Fähigkeiten. Ein Online-Praktikum ist derzeit auch möglich. Für Studenten gilt, dass sie an einer Hochschule oder Universität im letzten Jahr eines Bachelor-Programms eingeschrieben sind oder sich innerhalb eines Jahres nach dem Abschluss befinden. Man sollte kein Familienangehöriger eines bereits UN-Mitarbeiters sein. Das Praktikum ist Vollzeit und unbezahlt. Verhandlungssicheres Französisch oder Englisch ist gewünscht. Die Dauer des Praktikums ist zwei bis sechs Monate. Bist du in New York geboren? Nein, ich bin in Kingston in Jamaika geboren. Würdest Du alles noch einmal so in Deinem Leben machen, wenn Du eine zweite Chance hättest? Wenn ich mein Leben noch einmal bis heute durchleben würde, würde ich mehr Sprachen lernen und die Welt bereisen. Was würdest Du den Menschen raten, um Frieden in unserer Umwelt zu schaffen oder die Rechte anderer zu respektieren. Ich bin davon überzeugt, dass alles im Kleinen und in unserem eigenen Tätigkeitsbereich beginnt? Ich glaube mein Fokus liegt hier bei einer nachhaltigen Entwicklung. Eine Entwicklung die den Bedürfnissen der Gegenwart entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beeinträchtigen. Hast Du eine bestimmte Meinung zum Thema „Gleichstellung“ zwischen Mann und Frau? Wenn es auf dieser Welt ein gutes Beispiel für die Gleichstellung von Mann und Frau gibt, dann ist es die Tatsache, dass Frauen ebenso Länder regieren, wie z.B.  Angela Merkel aus Deutschland und Kamala Harris als US-Vizepräsidentin und alle anderen Wegbereiterinnen vor ihnen. Kim Campbell, die 19. und erste, einzige kanadische Premierministerin. Frauen sind natürliche Führungskräfte, da wir Erzieherinnen von Natur aus sind. Wenn Frauen eine Führungsposition einnehmen, erbringen sie herausragende Leistungen. Oftmals übertreffen sie dabei Männer, weil sie Soft Skills entwickelt haben, die für eine effektive Führung erforderlich sind. Es gibt immer noch große Unterschiede im Bezug auf die Gleichstellung zwischen Mann und Frau, jedoch verringert sich der Abstand. Vielen Dank für Deinen Beitrag liebe Carmen. Auch ein herzliches Dankeschön für Dein Engagement!

ALESSA AICHINGER

ALESSA AICHINGER Hallo Alessa, Du bist eine Künstlerin aus New York City, gebürtig bist Du aber aus Österreich. Wie bist Du in die USA nach New York gekommen? War das der Wunsch, wie bei vielen Künstlern, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erfolg zu haben? Arnold Schwarzenegger hat es ja als gebürtiger Österreicher vorgemacht? Es freut mich sehr, dass wir uns ein bisschen über meinen Werdegang unterhalten können. Ich bin nach der Matura mit 18 Jahren alleine nach NYC gezogen und wurde auf der New York Film Academy aufgenommen. Eigentlich war nur ein Jahr Studium auf dieser Schauspielschule geplant, aber daraus wurden letztendlich vier Jahre. Nach dem ersten Jahr NYFA (New York Film Akademy) war ich 2 Jahre mit einem Halbstipendium am Lee Strasberg Theatre and Film Institute und war an sehr vielen Projekten im Film/Tv und Werbebereich beteiligt. Während dieser Zeit hat mich ein Musikproduzent in einem Event angesprochen und gefragt ob ich einmal in sein Studio kommen will und mit ihm arbeiten möchte. Da hatte ich dann das erste Mal die Möglichkeit einen professionellen Song aufzunehmen und Studio Erfahrungen zu sammeln. Das hat dann dazu geführt, dass ich immer wieder Auftritte hatte, unter anderem auch im West und East Village in NY und schon bald meine ersten Singles herausgegeben habe. Größere Meilensteinen waren danach in Österreich, wo ich 2018 das erste Mal den offiziellen Song für das World Bodypainting Festival schreiben und als Headliner performen durfte. 2019 habe ich auch wieder am WBF (World Bodypainting Festival) performt. Danach folgten viele Radio- und Zeitungsinterviews und ich habe schon bald meinen ersten Song+Video von meinem neuen Album veröffentlichen können. Dieser heisst „Neverland“ und wurde 2019 veröffentlicht. Insgesamt habe ich mit 18 Jahren vier Jahre in NYC gelebt, pendelte dann zwischen Madrid und London und hab noch meinen Bachelor und Master gemacht und bin dann 2018 wieder permanent nach NYC gezogen. Ich habe auch schon mein nächstes Video gedreht und plane es zu veröffentlichen sobald sich die Corona Krise etwas gelegt hat und man wieder auftreten darf. Kommen wir zu Deiner Karriere als Sängerin. Deine neue Single „Neverland“ hat mich sehr inspiriert. Schreibst Du deine Songs selbst und was inspiriert Dich die Texte zuschreiben? Ja, ich schreibe alles selbst und schreibe auch für andere Künstler Songs auf Englisch, wenn sie Hilfe brauchen bzw. mir eine Idee schicken. Wenn ich inspiriert bin geht das manchmal sogar relativ schnell. Aber jeder Künstler hat manchmal auch kreative Blockaden.Ich finde es immer toll wenn Leute ihre Songs selbst schreiben und habe großen Respekt davor. Schließlich ist das nicht ganz einfach. Ich liebe es mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten und gemeinsam etwas tolles zu komponieren. Du singst nicht nur, Du schauspielerst auch. Welche Rollen spielst Du am liebsten?  Am liebsten spiele ich starke Rollen bzw. verkörpere gerne starke, polarisierende Charaktere. Mir gefällt zum Beispiel die Rolle eines weiblichen Rockstars oder die Rolle von einer Rebellin die versucht ihre Drogenprobleme in den Griff zu bekommen. Mir gefallen auch Rollen der Femme Fatale, die die Männerwelt unter Kontrolle hat. Ich liebe es, wenn Frauen starke Rollen spielen dürfen. Ich mag Shows wie „Haus des Geldes“, „Empire“ oder „Queen of Gambit“, weil sie alle starken Frauenrollen vertreten. Erfolgreich in diesen Berufen zu sein erfordert sehr viel Mut, Kraft, Standhaftigkeit und Durchhaltevermögen. Wie motivierst Du Dich selbst?  Ja das ist absolut wahr und es ist nicht immer leicht, weil man natürlich manchmal belächelt wird. Anfangs hat man immer sehr wenig Unterstützung vom Publikum und man muß alles selbst organisieren und natürlich auch finanzieren. Man muß da sehr konstant bleiben und um es ganz nach oben zu schaffen gehört auch etwas Glück dazu. Dann kommt auch die Konkurrenz dazu. Durch das Internet gibt es viel mehr Möglichkeiten für Künstler sich selbst zu vermarkten und deshalb hat sich die Konkurrenz in dem Sinne multipliziert. Aber es gibt die Momente, wenn mir jemand sagt, daß ihm ein Song von mir gefallen hat oder mich nach einem Interview fragt oder mich einfach nur mental, emotional unterstützt, dann ist das am Ende den ganzen Stress wert. Ich liebe es einfach auch Songs zu schreiben und im Studio zu arbeiten. Das ist wirklich immer sehr lustig mit unserem Team. Wolltest Du schon immer eine Künstlerin sein?  Ich sehe mich als Künstlerin aber auch als Businesswoman. Ich habe ja auch ein Real Estate und Arts Business, das ich nebenbei in NYC gerade aufbaue. Künstlerin zu sein – „is a blessing and a curse“. Ich denke, man kann sich das nicht aussuchen. Man wird mit diesem Wunsch geboren und kann es schwer unterdrücken. Aber eigentlich bin ich nicht der Mensch der immer im Mittelpunkt stehen will, sondern bin manchmal sogar anfangs schüchtern. Ich liebe es Kunst zu erschaffen und dadurch vielleicht irgendwann unsterblich zu werden. Große Schauspieler wie Denzel Washington und auch Arnold Schwarzenegger betonen immer wieder wie wichtig das Umfeld ist, wenn man auf dem Weg ist seine Träume und Ziele umzusetzen. Kannst Du das bestätigen?   Ja natürlich, man wird ja genau wie die fünf Menschen mit denen man am meisten Zeit verbringt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben – Gott sei Dank- eine tolle Gruppe an Freunden, die mich in meinen Träumen motivieren und unterstützen. Die Mentalität in New York ist auch sehr motivierend, was ich wirklich liebe. Fast jeder freut sich, wenn jemand anders Erfolg hat und seine Ziele erreicht. Früher hab ich schon ein bisschen Neid und Haters erfahren, aber das ist ja wahrscheinlich komplett normal. Die Musik und Filmindustrie hat einen großen Einfluß auf unsere Gesellschaft.  Gerade unsere Jugend sucht Ihre Idole besonders in diesen  Bereichen. Was macht Deiner Meinung nach ein gutes Vorbild aus?  Ein gutes Vorbild ist meiner Meinung nach jemand der eine stark geformte und reflektierte Persönlichkeit hat. Ich finde es wirklich nicht erstrebenswert eine Barbie zu sein, die keine eigene Meinung hat und nur „eye candy“ verkörpert und sich nicht wirklich für ihre eigenen Ideen einsetzt. Ich finde es auch etwas erschreckend zu sehen wie heutzutage soziale Medien, z.B. Instagram, die plastische Chirurgie gerade bei jungen Frauen so fördert und zum neuen „Muss“ erklärt um den Schönheitsideal zu entsprechen, anstatt den jungen Mädchen oder Jungs beizubringen was Selbstliebe und Selbstvertrauen ist. Wenn ich etwas ändern könnte, dann wären das diese Apps zu entfernen, wo man sein ganzes Gesicht komplett verändern kann. Das kann ja nicht normal oder gesund sein für die Gedanken und Entwicklung vieler junger Menschen. Nun wollen viele junge Menschen gerade im Showbusiness Fuss fassen. Wie merkt man, ob man das

MIRVAT GHANDOUR

MIRVAT GHANDOUR Du bist Schauspielerin und Weltreisende. Du hast 47 Länder bereist und in sieben Ländern gelebt. Zur Zeit lebst du in Malta. Wann bist du auf die Idee gekommen, die Welt zu bereisen und warum? Das stimmt. Aber ich bin nicht nur Schauspielerin und Weltreisende. Ich bin Modedesigner und Modestylistin sowie Innen- und Grafikdesignerin. Das erste Mal als ich auf Reisen ging, reiste ich nach Palästina, um mein Heimatland zu entdecken. Diese Reise bedeutet mir sehr viel, deshalb werde ich einen Film über diese Reise machen und nicht viel darüber reden. Die zweite Reise war nach Mykonos, damals als ich im Libanon war. Da ich immer freiberuflich tätig war, konnte ich mich immer entscheiden, wann ich zu meinem nächsten Ausflug aufbrechen will. Alle Freunde von mir, die ich gebeten habe mit mir zu reisen, haben keinen Urlaub bekommen, weil sie angestellt waren. Außerdem mussten sie ein Visum beantragen, weil sie einen libanesischen Pass besitzen und ich einen dänischen Pass habe, mit dem ich jederzeit und überall reisen kann. Also nahm ich meinen Mut zusammen, um auf Reisen zu gehen. Damals war ich schüchtern und hatte kein Selbstvertrauen. Ich sagte mir: „Das Schlimmste was passieren kann ist, im Hotel zu bleiben und nicht auszusteigen“. Was ich am Alleinreisen liebe ist, frei zu sein. Meine größte Reise war, als ich vom Libanon nach Ägypten zog. Also verkaufte ich alle meine Möbel und behielt mein neues Auto und reiste damit nach Europa. Ich nahm ein Schiff in die Türkei. Ich konnte nicht durch Syrien fahren, weil der Krieg damals begann. Ich war eine der Ersten, die dieses Schiff benutzten. Ich bereiste acht Länder in Europa und mein Ziel war es, den westlichsten Punkt in Europa zu erreichen. Ich habe 90 Tage mit meinem KIA Picanto und meinem libanesischen Kennzeichen gebraucht. Nach zwei Monaten begann der Winter in Europa und ich hatte nur Shorts und Sommerkleidung dabei. Ich war nicht vorbereitet, also musste ich schnell Winterkleidung einkaufen, da ich Portugal erreichen wollte. Ich war in Norditalien und fing an im Auto zu schlafen. Du hast 16 osteuropäische Länder bereist und wolltest letztes Jahr Europa bereisen. Du hattest tatsächlich vor von Malta nach Albanien zu reisen und von dort mit dem Mietwagen oder dem Zug zu fahren. Jetzt bist Du in Malta, da Covid 19 das Reisen erschwert. Was sind jetzt deine Pläne? Während der Zeit von Covid habe ich keine Pläne, da niemand weiß was in Zukunft passiert. Grundsätzlich ist es mein Lebensstil überhaupt nichts zu planen. Du schläfst manchmal sogar im Auto, wenn Du von Stadt zu Stadt reist. Das klingt nach Abenteuer. Hattest du in all den Jahren nie Angst, „großes Mädchen in der großen Welt“? Da ich ein libanesisches Kennzeichen habe, war ich immer ein bisschen besorgt, dass jemand mein Auto stiehlt. Einmal, als ich in der Türkei war, haben sie mein Auto abgeschleppt, weil ich es irgendwo geparkt habe, wo ich es nicht hätte parken sollen. Ich fühlte mich aber auch nicht wohl mit vielen Leuten im Zimmer in einem Hostel oder Airbnb zu schlafen. Also parkte ich mein Auto irgendwo in der Natur und erwachte mit dem schönsten Sonnenaufgang aller Zeiten, nachdem ich in einem Auto geschlafen hatte. Tatsächlich denke ich nicht gerne negativ. Gott und die Engel haben mich gewacht. Das Leben hat mir immer Leute geschickt, die mir in der richtigen Situation geholfen haben. Ich bekomme sogar Gänsehaut, wenn ich darüber rede. Du bist sehr mutig. Was war das Aufregendste, was Du jemals in Deiner Vergangenheit erlebt hast? Das ist schwer zu sagen. Alles was ich getan habe, war sehr aufregend. Du musst während Deiner Reisen viele Freunde gewonnen haben. Wie hast Du es geschafft, mit all diesen unterschiedlichen Nationalitäten, Kulturen und Sprachen in Kontakt zu treten? Ich habe Glück, dass ich vier Sprachen spreche. Arabisch, Englisch, Dänisch und Italienisch. Ich habe auch Kurse in Portugiesisch, Spanisch und Türkisch besucht. Jetzt bin ich in Malta und möchte Serbisch lernen, da ich jetzt viele serbische Freunde habe. Da ich nie zweimal ein Land bereise, ist es traurig zu wissen, dass ich keine Menschen mehr sehen werde, die ich kennen und mögen gelernt habe. Normalerweise bleiben wir jedoch telefonisch oder über Facebook in Kontakt. Ich adaptiere schnell und passe mich an das an, was ich in diesen verschiedenen Ländern sehe. Die Art und Weise wie sie reden, essen und sich anziehen, füge ich meiner Persönlichkeit hinzu. Jeden Tag siehst du mich mit einem anderen Stil, weil ich ihn ändere, wenn ich in einer anderen Kultur bin. Sogar meine Persönlichkeit und meine Vision. Deshalb glaube ich fest, dass Reisen einen von innen so reich macht und jeden wachsen lässt. Und wenn ich zurückblicke, habe ich sogar ein paar meiner Überzeugungen geändert, nur weil ich in verschiedenen Kulturen unterwegs war. Gibt es ein Land, indem Du gerne leben würdest? Manchmal habe ich es sogar satt in verschiedenen Ländern zu leben. Da ich viel herumgereist bin und viel gesehen habe würde ich sagen, dass LA für mich geeignet wäre. Die Leute dort sind sehr freundlich. Da kann man leicht Freunde finden und die Natur ist unglaublich. Es ist das ganze Jahr über sonnig. Man kann Menschen aus allen Nationalitäten finden. In einigen anderen Ländern fühlte ich mich als Ausländer, aber nicht in LA. In Ägypten habe ich meine Karriere als Schauspielerin begonnen, aber jeder der jemand in dieser Branche sein will, will in Hollywood sein. Ich würde gerne in LA schauspielern, wo der Ursprung der Filmindustrie liegt. Du bist für viele Menschen ein Sprachrohr, weil Du Dich auch gerne zu politischen Themen äußerst. Wenn Du ein Politiker wärst, was würdest Du zuerst ändern? Eigentlich hasse ich Politik. Normalerweise verfolge ich noch nicht einmal die Nachrichten, weil alles negativ ist. Es ist gegen meine Natur. Leider kann man die Welt oder die Menschen nicht verändern. Aber was in unserer Welt, gerade in diesen Tagen, fehlt ist Gerechtigkeit, Liebe, Respekt, Menschlichkeit. Wenn ich Politiker wäre und nur eines tun könnte, würde ich meinem Volk unser Land zurückgeben wollen. Ich würde Palästina gerne

Bernard Bilardello

Du bist seit 1988 Präsident, Eigentümer und Gründer von Bristol Marine. Wie hat die Reise begonnen und wie bist Du zum Yachtbusiness gekommen? Bristol Marine ist ein Familienunternehmen, das 1959 von meinem Vater Jacky Bilardello gegründet wurde. Er schuf die erste private Marina in Frankreich in Beaulieu sur Mer. Wir haben es immer noch und meine Schwester Sylvie führt dieses Unternehmen! Ich erinnere mich an Dubai, als ich auf einer Deiner Yachten und auf dem riesigen Katamaran segelte, der Platz für 90 Personen bietet. Wie läuft das Chartergeschäft in Dubai im Moment während der Corona-Zeit? Wir waren von März bis Oktober enorm von Covid betroffen, aber seit Oktober ist es viel besser geworden. Die Behörden beschränken uns dennoch immer noch auf 50% der Passagierkapazität, was für den Charterbetrieb unserer Yachten nicht gerade sehr förderlich ist. Du bist Gründer, Präsident und Inhaber mehrerer internationaler Unternehmen. Bristol Marine, Citygate Development, Infinity Asia Group und Gallery 27 Dubai, um nur einige zu nennen. Irgendwie erinnert mich das an Richard Branson. Wie hast Du es geschafft, mehrere Unternehmen zu führen? Die erste Herausforderung besteht darin, eine neue Sache anzufangen und die zweite darin, die richtigen Personen zu finden die einem dabei unterstützt. Trotzdem bin ich rund um die Uhr in all meinen Unternehmen tätig. Wie sieht Dein Alltag als Unternehmer aus, der mehrere Unternehmen auf der ganzen Welt hat, wie schaffst Du es alles unter einen Hut zu bringen? Im 21. Jahrhundert ist es, dank der Kommunikation über das Internet, möglich. Außerdem habe ich einen Vorteil, ich schlafe nur vier Stunden am Tag! Soweit ich mich erinnern kann, hast Du einen sehr exklusiven Geschmack was Autos betrifft. Ist es nur eines Deiner Hobbys? Leider habe ich keine Zeit mehr dies auszuleben. Aber die Anziehungskraft zu schöne Autos ist immer noch da. Hast du noch weitere Ziele in deinem Leben? Ich würde gerne etwas runterfahren mit der Arbeit. Aber ich denke, das wäre nur von kurzer Dauer und ich würde es höchstens nur bis zur nächsten Herausforderung durchhalten! Du wurdest in Frankreich geboren, wo genau? In Nizza, der schönsten Stadt der Welt! ?   Bevorzugst Du irgendeinen Ort auf dieser Erde und nennst diesen vielleicht sogar „zu Hause“ und warum? Ich pendle zwischen Dubai, Phuket und leben in Nizza. Keine Frage, mein Zuhause ist Dubai. Diese Dynamik die dort herrscht, die Sauberkeit, die Sicherheit und die Dienstleistungen schätze ich sehr. Es ist eine Stadt, die 24 Stunden am Tag lebt, in der alles möglich ist, wenn man es will und die nötigen Mittel dazu hat. Phuket ist viel entspannter als Dubai und Nizza, ja in Nizza da sind meine Wurzel, wo ich durchaus sehr gerne Zeit verbringe. Erzähle mir mehr von Deinem Unternehmen „Galerie 27“. Wie bist Du zum Kunstgeschäft gekommen? Ein Freund erzählte mir von einer Kunstform und einer bestimmten Technologie, die angepasst werden konnte, um einen neuen künstlerischen Trend zu erzeugen. Zwei Jahre später entstanden in Dubai drei Gallery27 sowie eine 800 m² große Produktionswerkstatt, wodurch weltweit rund 7 Gallery27 eröffnet werden sollen. Die Technologie von Gallery27 ist weltweit einzigartig und wird täglich weiterentwickelt. Würdest Du sagen, dass Du als Unternehmer geboren wurdest, oder ist das etwas, was Du Dir aneignen musstest? Ich denke, dass meine Motivation darin besteht, Herausforderungen und Aktivitäten anzunehmen, die so unterschiedlich sind, aber irgendwie dennoch dieselbe Leidenschaft und Begeisterung in mir entfachen.   Es hat mich sehr gefreut. Vielen Dank für das Interview Bernard!

Sertac Tasdelen

Sertac Tasdelen White Loge

Unser heutiger Gast Sertac Tasdelen aus Istanbul, Gründer und CEO von Binnaz Abla, Mitgründer von Faladdin, Binnaz und iyilikpaylas. Du bist der Gründer und CEO von Binnaz Abla sowie Mitgründer mehrerer Unternehmen. Wie hast Du es geschafft, so viele Unternehmen zu gründen? Ich habe meinen ersten Schritt vor 9 Jahren gemacht. Die Idee Binnaz zu gründen kam als ich 2011 in Singapur für E & Y gearbeitet habe, als ein paar Freunden von mir mich baten für sie Kaffeesatz zu lesen. Zu dieser Zeit rückte ich meiner Karriere immer näher. Ich bemerkte, dass ich geistig nicht erfüllt war und mein Traum was eigenes zu schaffen drängte mich in andere Bereiche. Ich weiß nicht ob man es Zufall nennen kann, aber dann traf ich meinen derzeitigen Partner Kaya Diker. Zusammen gründeten wir Binnaz, indem wir meine liebevolle Mutter integriert haben. Binnaz ‚Kaffeetasse liest ihre Hobbys zu den heutigen Trends. Da können viele ihre Weissagung per Mail, per Sprachaufzeichnung, live oder per Telefon erhalten. Nach einem Jahr, im Jahr 2012, verließ ich das Unternehmen und begann, meine eigenes Unternehmen zu gründen, welches ich liebe. In sehr kurzer Zeit ist Binnaz  großgeworden und wurde zu einer Plattform, auf der Tausende von Weissagung interpretiert werden. Seitdem ich Binnaz gegründet hatte, träumte ich davon mehr Menschen zu erreichen. Um das besser umzusetzen gründeten wir Faladdin. Faladdin ist eine unglaublich Technologie. Es ist eine Plattform, wo künstliche Intelligenz und die Weissagung zusammen kommen. Diese Technologie kennt dich oft besser als Du selbst. Es überrascht uns oft auch selbst. Was ist die Philosophie Deines Unternehmens Binnaz Abla? Ist es Wissenschaft, Astrologie oder ist es Aberglaube? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns das Konzept von „Weissagung“ ansehen. „Die Weissagung“ sollte nicht auf den Wunsch reduziert werden nur die Zukunft kennen zu wollen. „Weissagung“ hat eine andere Mission. Sie gibt den Menschen einen Hoffnungsschimmer, erhöht die Moral und hilft ihnen die Probleme zu überwinden mit denen sie gerade konfrontiert sind. Tante Binnaz hat viele echte Weissager und eine leistungsstarke Kommunikationsfähigkeiten. Sie fühlen sich wertvoll und einzigartig für die Kunden als Berater zu fungieren. Daher wäre es über Binnaz Abla zu einfach zu sagen, dass es eine Wahrsagerei-App sei. Dies wäre eine sehr unvollständige Definition. Du hast Betriebswirtschaft studiert und Anfang der 2000er Jahre einen Job bei Ernst & Young bekommen. Du wurdest nach Dubai geschickt, um als Berater zu arbeiten. Später hast Du Dich bei einer Talentagentur angemeldet und angefangen für Armani zu modeln. Wann hattest Du die Idee, dich selbständig zu machen und ein eigenes Unternehmen zu führen, und warum? Vom ersten Tag meiner Karriere an hatte ich immer das Gefühl, eines Tages ein Unternehmer zu sein. 2012 habe ich das Beratungsunternehmen verlassen für das ich gearbeitet habe und habe mich in dem Bereich selbständig gemacht, dass ich liebte. In sehr kurzer Zeit ist das Binnaz-Team gewachsen und ist zu einer Plattform geworden, auf der Hunderttausende Weissagungen angesehen wurden. Wie sieht Dein Alltag als Unternehmer aus? Du hast mehrere Unternehmen, wie schaffst Du es alles zu planen und unter einen Hut zu bekommen? Meine Arbeit ist ein großer Bestandteil meines Lebens. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, einen Tag ohne meine Arbeit zu sein. Für das zu arbeiten, was du liebst, ist ein ausgezeichnetes Gefühl. Ich muss auch die Unterstützung meines tollen Teams erwähnen. Ich erinnere mich noch genau, als ich Dich in Dubai das erste Mal traf. Wir wurden beide zum Grillen bei Ibo eingeladen. Bist Du noch oft in Dubai? Hast Du einen Markt in Dubai und auch in anderen Ländern? Faladdin ist überall. Zählt das als Antwort? Ja, das lassen wir mal gelten. Glaubst du an Gott? Ich glaube an die Kraft des Universums. Wenn wir wollen, können wir neue Welten kreieren und formen. Jeder Tag öffnet die Tür zu einer neuen Welt. Und jeder Anfang ist gleich eines neuen Lebens. Hast du weitere Ziele in deinem Leben? Wie ich oft erwähne ist unsere Absicht, das zu tun was noch nie zuvor getan wurde in dieser Welt. Der Mensch ist ein Wesen, welches seine eigenen Grenzen zieht. Ich und Mein Team möchte diese Grenzen überschreiten und die Technologie auf höchstem Niveau bringen. Ich sage voraus, dass in den nächsten zehn Jahren Faladdin und Binnaz einer Milliarde US Dollar wert sein wird. Das wird uns für neue, verrückte Projekte inspirieren. Sie haben an verschiedenen Orten der Welt gelebt. In Dubai, Singapur und jetzt in Istanbul. Wo würdest du sagen ist dein „Zuhause“? Ich würde sagen, dass überall wo ich arbeite und produziere mein Zuhause ist. Vielen Dank für dieses Interview, Sertac Tasdelen!

Arthur j. Rutledge

Arthur j. Rutledge

Zu Gast heute bei WHITE LOGE Arthur j. Rutledge. Arthur ist ein internationaler Speaker, Coach und Event-Planer der in New York City lebt. Als ehemaliges Model hat er sich mit dem designen von hochwertigen Männerschuhen selbstständig gemacht. Durch seine Tätigkeit als Event-Planer hat er schnell herausgefunden, dass er nicht nur ein guter Netzwerker ist, sondern auch die Fähigkeiten besitzt, Menschen zu motivieren und für etwas zu begeistern. Bald darauf beschloss er seine Reise als Speaker und Coach in Angriff zu nehmen. Wo er seine Fähigkeiten erlernt hat und wie sein alltäglicher Berufsalltag aussieht, das verrät er in folgendem Interview. Außerdem verrät er uns seine Top 3 an ehemaligen US Präsidenten und was seiner Meinung nach eine gute Führungskraft mit sich bringen muss, egal ob in der Politik, einem Konzern oder in einem mittelständigen Unternehmen.

Susan Iliyan

Zu Gast heute bei WHITE LOGE Susan Iliyan. Susie ist eine internationale, aus dem fernen Osten stammende Nachrichtensprecherin und Moderatorin, die in Nigeria lebt. Susie berichtet über die Schwierigkeiten einer jungen, ambitionierten Frau in einem muslimischem Land, die sich ihren Weg nach oben erkämpfen musste. Als sie jedoch in den USA und auch in Canada ihre vermeintliche Freiheit erlangt hatte und für viele große Fernsehsender arbeiten durfte, stellte sie fest, dass sie immer wieder mit Ihrer Herkunft und damit mit Ihrer Weltanschauung und Werten konfrontiert wurde. Wie sie dennoch diese verschiedenen Weltanschauungen vereinen konnte und wie sie heute all ihre Erfahrungen als PR Beraterin in vielen Firmen in Nigeria weiter gibt, das seht ihr in folgendem Interview. Beitragsbild Source: https://www.facebook.com/susieiliyan/

Nathanael Draht

Heute ist WHITE LOGE Podiumsgast Nathanael Draht aus Bielefeld live zu Gast auf dem Golfplatz Würzburg. Es hat sich einiges getan bei Nathanael seit der letzten WHITE LOGE SHOW. Er ist eine junger Unternehmer, der durch die Erfindung der Kühlungssysteme für GamingComputer in jungen Jahren Millionär geworden ist.   Was ihn gerade bewegt, wie er mit der Pandemie umgeht und was er zu seinem ersten Buch zu berichten hat, das könnt ihr jetzt in diesem Video sehen.

Nadia Rahman

Nadia Sade Christian Jungwirth White Loge Interview

Zu Gast heute Nadia Rahman Schauspielerin und Producerin    Du bist Schauspielerin und Produzentin und lebst im Moment in Hamburg. Ich habe 2007 meinen Abschluss zur Schauspielerin gemacht. Mit 14 hat es schon mit privatem Schauspielunterricht bei Sybille Sohl, durch eine Freundin angefangen. Mit 16 hatte ich meinen ersten Gastvertrag beim Schauspielhaus Frankfurt durch den von Alexander Brill geführten Laiensclub. Da ich auf eine englischsprachige Schauspielschule wollte, habe ich in London vorgesprochen, aber leider hat mein Shakespeare Englisch damals noch nicht gereicht. Also habe ich mich über den Ozean nach New York gewagt, um auf dem renommierten Lee Strasberg Theatre & Film Institute „the Method“ zu studieren.  Ich habe on & off fast 10 Jahre in New York und eine kleine Weile in LA gelebt und gearbeitet. Bist Du mehr eine Schauspielerin oder eine Produzentin? Ich bin sogar noch etwas drittes, nämlich eine Veranstaltungskauffrau. Als ich aus Amerika nach Europa zurück gekommen bin, habe ich gemerkt, dass hier in Deutschland alles anders läuft, viel konservativer. Darum habe ich eine Pause eingelegt. Ich habe dann als Veranstaltugskauffrau in einem super Laden in Hamburg gearbeitet. In Coronazeiten konnte ich weder als Schauspielerin noch als Veranstalterin arbeiten. Dann habe ich eine neue Chance als Produzentin bekommen, in einer Agentur für Post Produktion. Es ist mega spannend.  Wie sieht Dein Alltag beim Produzieren aus ? Mein Job ist schon sehr administrativ, bei dem ich 9 to 5 arbeite. Ich bin nicht für den kreativen Bereich zuständig, sondern es geht viel mehr um Vertragsvereinbarungen, Kostenvoranschläge und Termineinhaltungen. Du wohnst in einer der schönsten Metropolen Deutschlands, wie bist Du eigentlich nach Hamburg gekommen? Du hast mir ja verraten, dass Du eigentlich aus Frankfurt kommst ? Frankfurt am Main liebe ich sehr, es ist meine Heimat, aber ich wollte wieder in eine andere Stadt. Da ich 2012 schon mal in Hamburg war und sie mir sehr gefallen hatte, habe ich mich entschlossen dort hin zu ziehen. Ich würde sagen, dass in Hamburg mehr Menschen in kreativen Bereichen tätig sind als in Frankfurt. Man trifft hier öfter mal einen Künstler und es wird auch viel gedreht. In Berlin, Köln, München und Hamburg passiert viel im Bereich der Filmbranche. Was ist das wirklich aufregende in Deinem Beruf oder hat Du das Gefühl es wird irgendwann Routine ? Irgendwann wird es bestimmt zur Routine. Im Moment ist für mich noch alles neu, da ich erst seit ein paar Monaten dabei bin. Ich habe als Schauspielerin den sehr wichtigen Teil der Post Production nicht mitbekommen. Da kann ich jetzt so viel lernen. Wenn Du die Möglichkeit hättest, mit welchen Schauspielern würdest Du gerne gemeinsam am Set stehen ? Da gibt es so einige Schauspielerinnen und Schauspieler die mir einfallen würde. Ich bin ein großer Fan von Halle Berry, Meryl Streep, Joaquin Phoenix u.v.m.. Da würde ich niemals nein sagen. In Deutschland wären es Sibel Kekilli und Jürgen Vogel. Kida Khodr Ramadan finde ich auch super. Würdest Du alles wieder genauso machen, wenn Du eine zweite Chance hättest? Ich würde es genauso wieder machen, weil es sich damals schon sehr richtig angefühlt hat. Ich wusste schon sehr früh: Ich bin Schauspielerin. Und ich hatte liebevolle Unterstützung von meiner Familie, auch wenn sie sich sicher manchmal gewünscht hätten, dass ich ein „normales“ Studium gemacht hätte und nicht so weit weg wäre, wussten sie gleichzeitig, dass es das war, was ich machen wollte und musste. Ich war schon mit 21 Jahren alleine in den USA. Dieses Gefühl von damals hätte ich auch noch heute gerne, sehr viel Ehrgeiz, einen sehr starken Willen und bin mit einer gesunden Naivität an die Sache gegangen. Es gibt natürlich auch Beispiele von Künstlern, die erst einmal etwas solides studieren und dann in ihren gewünschten künstlerischen Bereich gehen. Da gibt es eigentlich kein richtig und falsch. Das muss jeder für sich herausfinden. Künstler kann man nicht werden, man ist es oder nicht.  War es schon immer ein Traum von Dir, Schauspielerin zu werden? Würdest Du dann sagen man wird als Künstler geboren und hat dann die Veranlagung ein Star zu sein ? Als Künstler wird man sicher geboren. In wie weit man das auslebt, liegt an jedem selber. Was würdest Du allen jungen Talenten raten ? Was mein Leitspruch immer gewesen ist: Believe in yourself, even if no one else does. Glaube an Dich und manchmal fühlt es sich gar nicht richtig an diesen Weg zu gehen, aber man hat das Verlangen genau diesen Weg zu gehen. Man muss sich auch etwas selbst feiern, da die Konkurrenz riesengroß ist. Was nicht heißt, dass man nicht miteinander arbeiten kann. Schließlich kann man immer voneinander lernen. Manchmal macht man Shows oder Veranstaltungen die nicht allen gefallen. Manchmal macht man Shows, die alle lieben. Aber das ist egal, man muss an sich selber glauben. Das macht für mich Kunst aus. Es wird immer eine Gruppe geben, die Du ansprechen wirst. Was ist Dein persönliches Ziel im Leben ? And the Oscar goes to… Das war natürlich immer mein Kindheitstraum. Ich möchte immer die Möglichkeit haben Schauspielerin zu sein. Schauspielen und auf der Bühne stehen wann ich möchte und Menschen berühren, Ihnen etwas vermitteln und sie zum nachdenken bringen. Wenn Du Deinen eigenen Film produzieren würdest, wovon würde dieser Film handeln ? Ich hatte schon sehr lange eine Idee mit einem Freund, da ich in Frankfurt mit der Subkultur der Amerikaner vor Ort aufgewachsen bin. Eine Geschichte über einen Military-Teenager, welcher einen deutschen Teenager kennenlernt. Aber es gibt sehr viele Sache über die ich gerne schreiben würde. Bleibt in Deiner Branche noch Zeit für das Privatleben ? Es bleibt im Moment Zeit für ein Privatleben. Da ich geregelte Arbeitszeiten habe, was ich aus der Veranstaltungs- und Schauspielbranche nicht behaupten kann. Ja, vielen Dank Nadia Rahman!

Frank Zauritz

Zu Gast heute Frank Zauritz, Star-Fotograf, 53 Jahre aus Würzburg  Wir haben uns ja ziemlich spontan an einem Parteistand während dem  Kommunalwahlkampf in Würzburg im Jahr 2019 kennen gelernt.  War Politik schon immer ein Thema für Dich?  Ja, Politik ist schon immer ein Thema für mich gewesen. Ich bin auch schon immer wählen gegangen. Für mich ist es wichtig mitzubekommen was im öffentlichen Leben passiert und in der Welt vor sich geht. Das finde ich wichtig, denn nur so kann man gute Entscheidungen treffen. Wie war es während Corona für Dich? Gibt es etwas was die Politik für Fotografen machen kann? Zum Glück hat der Staat den einen oder anderen Topf aufgemacht, somit konnten Existenzen gerettet werden. Ich bin schon seit über 30 Jahren Fotograf, d.h. ich muss auch eigenverantwortlich mit mir umgehen. Ich habe eine persönliche Situation wo ich nicht sofort vor dem existentiellen Ausstand oder in Schwierigkeiten gerate, deshalb ist die Frage nach dem Staat für mich persönlich nicht die erste Frage. Für mich ist immer die erste Frage, was kann ich jetzt machen, wie kann ich mich halten usw.. Sicher eine privilegierte Position die erarbeitet werden muss. Es ist super wenn man Hilfe bekommt, aber man muss eigentlich so agieren, vor allem wenn man länger selbstständig ist, dass man auch in einer Krise über die Runden kommt. Schwierig wird es für die jungen und neuen Selbstständigen. Siehst Du Dich eher als Künstler oder als Handwerker? Auch wenn man Fotografen gerne dem Handwerk zu ordnet, ist es für mich eine künstlerische Dienstleistung. Ich sehe mich als Fotograf, denn grundsätzlich trennt sich für mich mein Beruf nicht in diese beiden Bereiche. Du bist ein weltoffener Mensch und ein äußerst talentierter Fotograf. Wie hast Du es geschafft so viele Berühmtheiten vor die Linse zu bekommen? Das passiert nicht von heute auf morgen. Ich bin seit 30 Jahren Fotograf. Meine journalistische Karriere hat damals bei der Mainpost mit Lokalsport angefangen. Ein langer Weg bis zu dem was ich heute mache. Ich habe mich sehr früh als besonders gut darin erwiesen, in ziemlich kurzer Zeit, professionelle, hofwertige Portraits zu fotografieren. Eine Fähigkeit die ich mir in vier Jahren Kindergarten-Fotografie am Anfang meiner Selbstständigkeit erarbeitet habe. Jahrelange Arbeit als Fotograf für alle Verlagshäuser in Deutschland gaben mir die Möglichkeit zur Profilierung.  Wenn man in kurzer Zeit Arbeiten abliefern kann, die so wirken, als hätte man tagelang mit dem Menschen im Studio verbracht, ist das von hohem Wert.  So war ich zum Schluss zu 100% Celebrity-Fotograf. Ich mache Portraits auf allen Ebenen für Interviews in Magazinen, für Kampagnen und Plakate. Nun bist Du in ganz Deutschland unterwegs, hast Du manchmal das Gefühl überall und nirgends zu Hause zu sein ?  Überhaupt nicht! Mein zu Hause ist so eine starke Basis für mich. Von mir wirst Du nie hören – „ich bin ein Weltbürger“. Das war ich vielleicht mal. Ich habe auch schon sieben Jahre in Marokko gelebt, da hatte ich ein Haus zusammen mit vier Freunden. Aber mein persönliches Zuhause ist jetzt hier in Würzburg, auch wenn meine Firma in Berlin sitzt. Mein Herz schlägt mittlerweile in Würzburg. Wie ich weiß wohnst Du in Würzburg und pendelst oft zwischen Würzburg und Berlin. Was reizt Dich an beiden Städten? In Berlin bin ich, weil ich dort vorrangig meine Arbeit machen kann. Dort sind viele Stars, national sowie international, da sind viele Aufträge für mich. Deshalb bin ich Berliner – fast jede Woche mehrfach im Monat. In diesen Wochen habe ich meist einige Jobs. Dann gehe ich in mein Lieblingsrestaurant,  in meinen Lieblingsbuchladen und dann ist vielleicht wieder eine neue Ausstellung, aber dann will ich wieder zurück nach Franken.  Und dann sind wir wieder bei der Herzheimat, ich habe hier meine Familie in der Nähe und meine alten Freunde, teilweise Freunde seit 30 Jahren. Ich habe hier meine geliebte Natur um mich rum. Frankenland ist einfach wie Urlaub. Wenn ich in die Stadt gehe, oder auf die alte Mainbrücke, habe ich immer das Gefühl  im Urlaub zu sein, einfach weil es so wunderschön ist.  Ich habe gesehen, dass Du Persönlichkeiten wie Thomas Gottschalk, Rihanna, Fergie von den Black Eyed Peas, Vitali Klitschko, Ben Stiller oder auch Iris Berben vor der Kamera hattest. Wie bringt man eine Iris Berben dazu, sich mit „Mittelfinger“ ablichten zu lassen?   Das ist eine Situation die spontan bei einem Shooting entstanden ist. Bei einer Portraitfotografie ist es so als würde man sich mit der Person auf ein Tänzchen einlassen. Es ist ein Geben und ein Nehmen. Ein guter Portraitfotograf versucht eine Situation zu erzeugen, in der Dinge von alleine entstehen. Denn alles was ich meinem gegenüber vorgebe, würde immer nur mich und diese Ansagen im Foto repräsentieren. Deshalb versuch man in einen Flow reinzukommen, wie ein gutes Gespräch, aber mehr im Unterschwelligem, Subjektiven. Und wenn man dabei Spaß hat, entstehen dann solche Fotos. Du scheinst eine Begabung zu haben, die Menschen in einer besonderen Art und Weise zu berühren. Wie machst Du das? Ist es etwas das man erlernen kann?  In meinem Fotografen-Alltag ist das nicht oberste Priorität die Menschen besonders berühren zu wollen. Da steht oft ganz banal – sei morgen um 9:00 Uhr früh in Kitzbühel. Das heißt, wenn ich in Würzburg bin, müsste ich um 3.00 Uhr in der Früh losfahren. Man arbeitet mit der Realität und macht es so gut man kann. Eine Magie lässt sich nicht erzeugen weil man es will, man arbeitet systematisch alles ab. Es sind so kleine Fakten wie pünktlich da zu sein, die Location checken: „OH GOTT WIE SIEHT ES DEN HIER AUS?! Viel zu kleines Zimmer, hier können wir kein Foto machen. Alarm, Alarm, jetzt kommen gleich die Leute, wir müssen etwas anderes finden“. Man ist in so einem realistischem Kontext. Da ist dann keine Zeit, wenn man sieht, da ist ein Büro, da soll man ein Pärchen frisch verliebt fotografieren und das was sich die Leute gedacht haben geht irgendwie gar nicht. Es ist ein Wert, den kann man nicht erzwingen kann, den muss man sich hart erarbeiten. Es ist immer eine Notsituation bei einem Celebrity-Shooting, es ist eben kein